»Wir wollten vor allem eines: Schnelle Hilfe für die überarbeiteten Gesundheitsämter anbieten«, sagt Christian Weigand vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS. »Eigentlich gab es einmal den Plan, dass diese täglich bei den Erkrankten nachfragen, wie es ihnen geht. Aber in der Pandemiezeit gibt es so viele Fälle, dass das kaum zu schaffen ist.« Mit der Pandemie-Management-App können Gesundheitsämter unkompliziert mit Betroffenen in Kontakt bleiben.
Schneller Blick über den Corona-Krankheitsverlauf
Ohne umständlichen Griff zum Telefon werden Ärztinnen und Ärzte oder Ämter informiert, indem die Betroffenen täglich Daten wie Temperatur, Puls oder die Atemfrequenz per App übermitteln. Auf einen Blick sieht so das behandelnde medizinische Fachpersonal, wie es seinen Patientinnen und Patienten geht, die schon Corona haben oder befürchten, sich angesteckt zu haben, und behalten damit den Überblick über den Krankheitsverlauf.
Patientinnen und Patienten behalten die Kontrolle über ihre Daten
Die App konnte sehr schnell entwickelt werden, da das Fraunhofer IIS mit dem Unternehmen NeuroSys GmbH, Entwickler von Medizinsoftware, zusammengearbeitet hat.
»Unsere größte Stärke ist der Datenschutz«, sagt Martin Mayr, Geschäftsführer von NeuroSys. »Während andere ähnliche Apps eine persönliche Anmeldung brauchen, generiert der Erkrankte bei der Pandemie-Management-App selber seine eigene unverwechselbare ID. Er allein entscheidet, wer die Verbindung zu seinem Namen kennen soll. In der Cloud bleibt er namenlos«, so Martin Mayr.
Die App ist bereits in Kliniken, Arztpraxen und Apotheken im Einsatz und kann über die Webseite der NeuroSys GmbH oder den Appstore bezogen werden. Zudem führt das Luxembourg Institute of Health ihre landesweite Coronastudie mit dieser App durch.
Kontinuierliches Monitoring für zuhause
Auch wenn Covid-19-Patientinnen- und Patienten aus dem Krankenhaus schneller nach Hause können, hilft die App. Denn vom Bett zu Hause aus können Erkrankte dem medizinischen Fachpersonal die Daten schicken, damit dieses auch weiterhin sieht, wie es ihnen geht. Statt einer Visite ist es dann der Blick auf die App, der für mehr Lebensqualität beim Patienten oder der Patientin und Entlastung der Ärzte, Ärztinnen und Gesundheitsämter sorgt.
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Beitrag von Dr. Katja Engel