Edge AI: Das kann man nur gemeinsam stemmen

16. November 2020 | Manche Dinge kann man nur Hand in Hand bewältigen: So auch die Entwicklung von Chips, Algorithmen und Hardware, um künstliche Intelligenz direkt in die Endgeräte zu integrieren. Man spricht dabei auch von »Edge AI«. Warum ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet Egde AI so fruchtbar ist und inwiefern auch die Internationalität Vorteile bringt, erläutern Marco Breiling, Chief Scientist im Forschungsbereich Kommunikationssysteme am Fraunhofer IIS, und Dr. Loreto Mateu, Gruppenleiterin im Forschungsbereich Smart Sensing and Electronics des Fraunhofer IIS.

In verschiedenen Projekten arbeiten Sie gemeinsam daran, die Komponenten für Edge AI zu entwickeln. Was können Sie zusammen, was alleine nicht geht?

Loreto Mateu: Unser Ziel ist es, die komplette Kette an neuromorpher Hardware zu entwickeln, einfacher gesagt ein Gegenstück zu klassischen Computerprozessoren zu schaffen, das an die Funktionsweise des menschlichen Gehirns angelehnt ist. Für eine so komplexe Technologie sind unterschiedliche Kompetenzen nötig. Marco und ich haben uns KI-Tools angeeignet, die wir brauchen, schauen jedoch aus einer unterschiedlichen Perspektive darauf. Wir arbeiten quasi komplementär – eine wunderbare Ergänzung! Während meine Gruppe die analogen Komponenten und analogen integrierte Schaltungen entwickelt, widmet sich die Gruppe von Marco der Algorithmik und den digitalen Komponenten. Wir können somit die Vorteile beider Technologien vereinen und das Thema Edge AI sicherlich ein gutes Stück nach vorne bringen.


Marco Breiling: Wir brauchen uns gegenseitig, um dieses Thema stemmen zu können – nur gemeinsam können wir ein so komplexes Thema hochziehen.

Läuft eine solche Zusammenarbeit jederzeit reibungslos?

Marco Breiling: Da wir komplementär arbeiten, machen wir uns keinerlei Konkurrenz. Ich neige sonst nicht zu Superlativen, aber die Zusammenarbeit mit Loreto läuft einfach perfekt. Wir haben komplettes Vertrauen zueinander: So lassen wir uns beispielsweise oft gegenseitig vom Anderen vertreten und können immer sicher sein, dass unsere jeweiligen Interessen zu hundert Prozent gewahrt werden. 

Frau Loreto, Sie sind gebürtige Spanierin, auch die beiden Arbeitsgruppen sind sehr international. Welche Vorteile bringt diese Internationalität mit sich?

Loreto Mateu: Natürlich arbeiten wir in den beiden Gruppen auf menschlicher Ebene zusammen, unabhängig von der Herkunft. Dennoch hat meine spanische Abstammung mitunter Vorteile: So kommt der Leiter des Projekts ANDANTE, an dem Marco und ich gemeinsam arbeiten, aus Mexiko – wir können daher sehr gut auf Spanisch miteinander kommunizieren. Auch führen meine Kontakte nach Spanien mitunter zu tollen Kooperationen: Beim Antrag für ein Horizon2020-Projekt, in dem es ebenfalls um neuromorphe Hardware ging, habe ich zwei spanische Partner mit ins Boot geholt – unter anderem die Arbeitsgruppe der Universitat Politècnica de Catalunya, in der ich promoviert habe.

Beitrag von Janine van Ackeren

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