OGEMA 2.0 – Das Open Source Framework für ein effizientes Energiemanagementsystem
Nürnberg, 24. Februar 2015 – embedded world, Halle 4, Stand 548: Das Steuern und Beobachten von Gebäudefunktionen mit Hilfe von Smartphones liegt aktuell im Trend. Heute benötigt der Anwender für jedes Nutzungsszenario noch seine eigenen Geräte und unterschiedlichen Apps, die meist nicht kompatibel sind. Die Lösung von Fraunhofer lautet: OGEMA 2.0 – ein Open Source Framework, auf dem verschiedenste Systeme, Komponenten und Applikationen für Energie- und Gebäudemanagement implementiert werden können.
Eine Plattform für viele Systeme und Komponenten
Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS hat zusammen mit den Fraunhofer-Instituten für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES und für solare Energiesysteme ISE mit OGEMA 2.0 eine intelligente Komplettlösung entwickelt, die viele Energie- und Gebäudemanagementanwendungen auf einer Plattform ermöglicht. Das Open Source Software Framework OGEMA 2.0 (Open Gateway Energy MAnagement 2.0) ermöglicht die Realisierung von unterschiedlichen Energiemanagementsystemen für gewerbliche, private und öffentliche Gebäude sowie industrielle Prozesse. Die Besonderheiten liegen in dem mehrstufigen Sicherheitskonzept und in der Hardwareunabhängigkeit der Software.
OGEMA 2.0 ist ein systemunabhängiges Java-Framework
Das Framework nutzt eine Java-Plattform und vereinheitlicht Datenmodelle zur Steuerung von verschiedensten Energieerzeugern, -speichern und -verbrauchern. Das integrierte App-Konzept erlaubt die flexible Installation der Anwendungssoftware für unterschiedliche Nutzungsszenarien: So kann die Steuerung von verschiedenen Geräten über eine oder mehrere Web-Apps im Smartphone vorgenommen werden. Durch die
Hardwareunabhängigkeit der Software kann jeder Nutzer seine Komponenten leicht an unterschiedliche Plattformen wie PCs, Server oder eingebettete Systeme adaptieren.
Individuelle und bedarfsgerechte Lösungen für ein effektives Energiemanagement in Gebäuden
OGEMA 2.0 ermöglicht die Umsetzung angepasster Lösungen vor allem für das lokale Energiemanagement. Darüber hinaus führt OGEMA 2.0 unterschiedliche Kommunikationsschnittstellen, zum Beispiel zum Smart Grid und zum Smart Meter, zusammen und öffnet den Weg für eine gezielte Beteiligung der Stromkunden am intelligenten Energiemanagement.
Für das Gebäudemanagement können u. a. die Zimmertemperatur, Luftfeuchtigkeit und der CO2-Gehalt gemessen und auf mobilen Endgeräten angezeigt werden. Eine Optimierung für ein gesundes Raumklima erfolgt automatisch oder manuell nach Handlungsempfehlungen, direkt vor Ort oder aber auch von unterwegs. Außerdem kann das System über Sensoren bei Gefahren wie Rauchentwicklung oder Überschwemmung warnen. Eigene Photovoltaik- oder Kraftwärmekopplungs-Anlagen können ebenso eingebunden werden wie Haushaltsgeräte oder die Beleuchtung. Das Zusammenspiel der Apps und Geräte hilft, Energiekosten einzusparen und den Wohnkomfort zu erhöhen. Neben Energiemanagementsystemen können auch Systeme für andere Einsatzbereiche wie beispielsweise Ambient Assisted Living oder Industrie 4.0-Anwendungen auf diesem Framework implementiert werden.
Sicherheitskonzept mit unterschiedlichen Nutzungsrechten
Fraunhofer IIS entwickelt ein anpassbares Sicherheitskonzept. Der genutzte Sicherheitslevel kann an die jeweiligen Erfordernisse in verschiedenen Stufen angepasst werden. Der niedrigste Level eignet sich für einfache Single-User-Installationen im privaten Bereich mit individuellen Zugriffsrechten für die Apps. Der nächste Sicherheitslevel unterstützt Multi-User-Systeme. Die Apps erzeugen jeweils Daten pro Benutzergruppe, die nur durch berechtigte Nutzer angezeigt und ausgewertet werden können. So ist es
möglich, dass unterschiedliche User dieselbe App nutzen können, ohne private Daten des anderen zu erfahren.
Der Quellcode des Frameworks und ein vorkonfiguriertes Demo-Kit ist kostenlos unter www.iis.fraunhofer.de/ogema downloadbar.