16:00 Uhr Digitale Sinnlichkeit: Leitplanken für einen neuen Gestaltungsprozess
Dr. Dr. Albrecht Fritzsche, Wirtschaftsinformatik 1, FAU
Die moderne Technik rückt immer näher an den Menschen heran, bis hin zur Erfassung und Beeinflussung seiner individuellen Sinneserfahrungen. Dadurch ergeben sich enorme Möglichkeiten für Innovationen, die den Arbeitsalltag einfacher machen und die Lebensqualität erhöhen. Aber was bedeutet diese Entwicklung für den Menschen selbst? Was bleibt von uns übrig, wenn alles, was wir hören, sehen, fühlen, riechen und schmecken, auf bewussten Designvorgängen beruht?
Der Vortrag begibt sich auf Spurensuche in der Philosophie, um diese Fragen zu präzisieren. Dabei werden verschiedene Diskussionslinien im Nachdenken über Technik deutlich, die zur Orientierung für die weitere Gestaltung von Sinneserfahrung in den Ingenieurswissenschaften dienen können.
16:45 Uhr Das riecht aber gut! – Wie werden Gerüche wahrgenommen?
Prof. Dr. Jessica Freiherr, Fraunhofer IVV, Freising, und Uniklinik RWTH, Aachen
Der menschliche Geruchssinn wird nicht selten unterschätzt, er hat jedoch eine wichtige Funktion für den Genuss von Speisen und Getränken, als Warnsystem, aber auch während der zwischenmenschlichen Kommunikation. Wie funktioniert unser Geruchssinn? Wie nehmen wir Gerüche wahr? Welche weiteren Sinneseindrücke beeinflussen das Riechen?
Im Vortrag werden anatomische und physiologische Grundlagen des Riechens gekoppelt mit der Vorstellung verschiedener olfaktorischer Wahrnehmungsphänomene. Es wird vermittelt, welchen Einfluss die Sprache auf unsere Geruchswahrnehmung hat und wie stark das Riechen mit Emotionen verbunden ist.
Ziel des Vortrags ist es, die Wahrnehmung und Verarbeitung von Sinneseindrücken am Beispiel der Gerüche für die Ingeni- eurwissenschaft greifbar zu machen und damit eine mögliche Digitalisierung von Sinneseindrücken anzubahnen.
17:30 Uhr Ich höre was, was Du nicht hörst!
Prof. Dr.-Ing. Bernd Edler, International Audio Laboratories Erlangen (AudioLabs)
Durch unser Gehör sind wir in der Lage, Töne mit einem sehr großen Lautstärke- und Tonhöhenumfang wahrzunehmen. Dazu trägt der spezielle Aufbau des Innenohrs bei, welches
Schallschwingungen in neuronale Aktivitäten umwandelt. Dessen Funktion wurde in den vergangenen Jahrzehnten mit unterschiedlichem Detailgrad für die verschiedensten Zwecke durch Modelle nachgebildet. Neben Hörhilfen und -prothesen gehört die wahrnehmungsbasierte Audiocodierung zu den prominen- testen Anwendungen.
Im Vortrag werden die Funktionsweise des Innenohrs und Modellierungsansätze aufgezeigt. Durch Hörbeispiele werden spezielle Phänomene, wie z.B. der Maskierungseffekt, demonstriert. Zum Abschluss wird auch auf die weitergehende neuronale Verarbeitung eingegangen.
18:15 Uhr Imbiss