Fraunhofer IIS, Am Wolfsmantel 33, 91058 Erlangen / 30. Januar 2017, 09:00 - 18:00 Uhr
Pain Face Day 2017 - Automatische Schmerzdiagnostik: Weniger Leiden für Demenzkranke
Erlangen, 17.1.2017 – Fraunhofer IIS: Vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft und den damit verbundenen Herausforderungen an Medizin und Pflege, findet am 30. Januar 2017 am Fraunhofer IIS ein interaktiver Workshop zum Thema „Automatische Schmerzerkennung mittels Mimikanalyse“ statt. Ziel des Vernetzungsevents ist der Wissensaustausch zwischen Forschern, Medizinern und der Industrie.
Sich seines Schmerzes bewusst zu sein und diesen direkt artikulieren zu können, ist das Normalste auf der Welt. Für die Meisten von uns. Doch wie verhält es sich bei den Menschen, die sich aufgrund eines Schlaganfalls oder einer dementiellen Erkrankung, nicht so einfach äußern und ihre Gefühle ausdrücken können? Die Folge: nicht erkannte Schmerzzustände, unzureichende Medikation; kurzum: Menschen, die unnötig leiden.
Um genau diesem Defizit beizukommen, hat sich vor 2 Jahren eine Arbeitsgruppe rund um das Fraunhofer IIS, die Universität Bamberg und die Universität Groningen (Niederlande) gebildet. Ziel der Projektpartner ist es, langfristig ein automatisches Schmerzerkennungssystem (PainFaceReader) zu entwickeln und zu etablieren. Dieses soll kontinuierliches Patientenmonitoring ermöglichen und so der Unterversorgung von Kranken bei Schmerzen entgegenwirken.
Videobasierte Schmerzerkennung dank SHORE™
Ein wesentlicher Bestandteil der Forschung bildet dabei die am Fraunhofer IIS entwickelte Softwarelösung SHORE™. Sie ermöglicht es, Gesichter in Bildern und Videos schnell und robust zu finden und eine Mimikanalyse in Echtzeit durchzuführen. Durch die Weiterentwicklung der Detektionsalgorithmen und deren Zuordnung im Facial Action Coding System (FACS) werden Rückschlüsse auf Emotionszustände bei Demenzkranken möglich.
Die Veranstaltungsreihe findet zum ersten Mal am Fraunhofer IIS statt und soll einerseits die Entwicklung des PainFaceReaders vorantreiben und andererseits mögliche Schwierigkeiten bei einer Implementierung im Klinik- und Heimalltag frühzeitig aufdecken. Eine adäquate Schmerzversorgung für jeden Patienten: dieser Vision ein Stück näher zu kommen und interessierte Partner für eine industrienahe Weiterentwicklung zu finden, gilt es jetzt und für die Zukunft anzugehen.