Auf die Hardware zugeschnitten: KI-Optimierung für die Edge
Bestimmte KI-Anwendungen entfalten ihren vollen Nutzen erst dann, wenn neuronale Netze direkt im Produkt verarbeitet werden. So müssen die Daten nicht in die Cloud wandern, sondern werden in Echtzeit in den Endgeräten – an der Edge – verarbeitet. Die KI operiert auf den Chips oder Mikrocontrollern dieser Endgeräte, die gewisse Beschränkungen mit sich bringen. Gesucht ist also das Netz, das unter den gegebenen Eigenheiten der Hardware die besten Ergebnisse erzielt. Um das zu finden, entwickelt das Team um Michael Rothe im Bereich Kommunikationssysteme neue Vorgehensweisen und Werkzeuge, mit denen NAS besonders »hardware-aware« wird.
Die Entwicklung geschieht im Rahmen von MANOLO, einem von der Europäischen Union geförderten Projekt zur Verbesserung der Effizienz und Performance von KI-Systemen. Einer der Anwendungsfälle für NAS, den das Fraunhofer IIS derzeit mit dem Projektpartner Bitbrain in MANOLO testet, ist die Schlafüberwachung mithilfe eines Stirnbands, das Hirnströme misst. Das Stirnband kann sowohl in der Schlafforschung als auch beim Endanwender zu Hause eingesetzt werden. Da hier kleine, energieeffiziente Hardware gefragt ist, setzt das Team auf den analogen KI-Beschleuniger-Chip ADELIA. Das neuronale Netz, das gesucht ist, muss vor allem auf dessen begrenzte Datenbreite und Speichergröße abgestimmt sein. Im Fall von ADELIA muss dem fraglichen Netz während des Datentrainings zudem beigebracht werden, mit Ungenauigkeiten in den Berechnungen umzugehen, die durch das Rauschen entstehen, das bei analoger Signalverarbeitung auftritt.