Erlanger Forscher Dr. Gerd Kilian erhält Hugo-Geiger-Preis
Erlangen/München: Für seine herausragende Promotionsarbeit zur Optimierung von Telemetriesystemen wurde Dr. Gerd Kilian vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS mit dem Hugo-Geiger-Preis ausgezeichnet. Mit einem neuartigen Konzept gelang es, die Reichweite von Sensoren zu erhöhen und die Sicherheit der Datenübertragung zu verbessern.
Seien es Produktionsmaschinen, Smartphones oder Autos – immer mehr Objekte werden mit Sensoren bestückt. Wichtig ist das insbesondere für das Internet der Dinge, bei dem die Gegenstände intelligent werden und sich untereinander verständigen. Üblicherweise übertragen die Sensoren ihre Informationen drahtlos an einen zentralen Empfänger, man spricht dabei auch von Telemetrie. Welche Aufgaben die Sensoren übernehmen und wie weit sie ihre Messungen funken können, hängt vor allem von ihrem Energieverbrauch ab.
Neues Konzept für effiziente und sichere Sensordatenübertragung
Für seine Forschung wurde Dr. Gerd Kilian nun mit dem ersten Preis des Hugo-Geiger-Preises gewürdigt. Ihm gelang es in seiner Doktorarbeit, solche Telemetriesysteme über ein neues Konzept erheblich effizienter zu machen. Der Clou dabei liegt darin, die einzelnen Telegramme, die die Sensoren funken, zu fragmentieren – sprich in kleinere Teilpakete zu zerlegen und diese dann zeitlich verzögert zu verschicken. Das Ergebnis: Die Reichweite der Sensoren steigt signifikant, und auch die Sicherheit der Übertragung schnellt in die Höhe. Diese Ansätze bieten auch bei anderen paketbasierten Datenübertragungssystemen Vorteile. Aus den Forschungsarbeiten gingen bereits mehrere Erfindungen hervor, die sowohl in Deutschland als auch international zum Patent angemeldet wurden.
Seit knapp 20 Jahren Forscher am Fraunhofer IIS
Dr.-Ing. Gerd Kilian ist bereits seit 1997 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IIS tätig. Im Jahr 2000 übernahm er die Leitung der Gruppe »Angewandte Nachrichtentechnik «. Heute ist er Leiter der Abteilung »Funkkommunikationssysteme« und forscht unter anderem an der Entwicklung terrestrischer Funkkommunikationssysteme für die Anwendungsbereiche Telemetrie, Sprachübertragung und taktischer Funk.
Ehrung auf den Münchner Wissenschaftstagen
Im Rahmen der 16. Münchner Wissenschaftstage veranstaltete die Fraunhofer- Gesellschaft am 14. November einen Wissenschaftsabend unter dem Motto »WASSER und MEERE: entdecken – nutzen – schützen«. Im Anschluss wurden drei Wissenschaftler aus verschiedenen Fraunhofer-Instituten mit den Hugo-Geiger-Preisen geehrt – für ihre herausragenden Promotionsarbeiten. Die Preise werden jährlich vergeben und sind mit 5.000 Euro für den ersten, 3.000 Euro für den zweiten und 2.000 Euro für den dritten Preis dotiert. Die Jury besteht aus Vertretern aus Forschung und Entwicklung sowie der Wirtschaft. Überreicht werden die Preise vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie.