Benin-Bronzen

© Fraunhofer IIS/ Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum
Rendering eines Gedenkkopfs eines Königs
Datierung 18. Jahrhundert
Ursprung Königreich Benin (heutiges Nigeria)
Auftraggeber Deutsches Museum
System Hochenergie-CT
Technische Herausforderung Erfassung von Material mit starker Absorptionscharakteristik 
Fragestellung Erstellung bildlicher Digitalisate und 3D-Scans mit Hilfe fotogrammetrischer Methoden

Vom Ethnologischen Museum und dem Rathgen-Forschungslabor der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz wurden von über 500 Objekten aus dem historischen Königreich Benin, bildliche Digitalisate und 3D-Scans mit Hilfe fotogrammetrischer Methoden erstellt. Die Eigentumsrechte an sämtlichen dieser Objekte aus dem Bestand des Ethnologischen Museums wurden von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz im August 2022 an die Bundesrepublik Nigeria übertragen.

Die Benin-Bronzen, die eigentlich nicht aus Bronze, sondern aus Messing bestehen, stellen für die Röntgentechnik eine ganz besondere Herausforderung dar: Die Kupferlegierung, aus der die Skulpturen und Reliefs gefertigt sind, wirkt stark absorbierend gegenüber Röntgenstrahlung im herkömmlichen Energiebereich. Zudem sind die Benin-Objekte deutlich größer und massiver als typische andere Objekte, die einer Röntgenprüfung unterzogen werden, wie z.B. Aluminiumräder oder Motorkolben. Um dennoch sehr gute, rauschfreie Tomographie-Bilder mit hoher Ortsauflösung anzufertigen, nutzen die Forschenden am Entwicklungszentrum Röntgentechnik in Fürth eine der größten CT-Anlagen, die es weltweit gibt.

Im Laufe des Projektes wurden in enger Abstimmung mit den Eigentümern neue Erkenntnisse zur Kunsttechnologie und Herstellungstechnik gewonnen, die letztendlich auch eine Voraussetzung für eine eventuelle Erstellung detailgetreuer Kopien darstellen. 

© Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum
Fotografie eines Gedenkkopfs eines Königs