Die Qualität von Saatgut lässt sich durch verschiedene visuell schwer zu erkennende Merkmale festlegen. Dazu gehören die Farbe der voll ausgereiften Körner, die Größe – unter Ausgrenzung von Bruch- und Schrumpfkörner – sowie deren Keimfähigkeit.
Die Prüfung der Keimfähigkeit unterliegt standardmäßig den Vorschriften der ISTA (International Seed Testing Association) und ist eine stichprobenartige Untersuchung des Saatguts, bei der die Körner unter bestimmten Voraussetzungen zum Keimen gebracht werden sollen. Dies ergibt statistische Rückschlüsse auf die Keimfähigkeit des gesamten Saatguts der jeweiligen Charge.
Am Forschungsbereich Entwicklungszentrum Röntgentechnik des Fraunhofer IIS werden weitere vielversprechende und zukunftsorientierte Lösungsansätze zur Saatgutanalyse erarbeitet. Dadurch ist eine zerstörungsfreie Bestimmung der Saatgutqualität durch 2D- und 3D-Röntgen Untersuchung möglich.
Die Durchleuchtung des Saatguts mittels Röntgenstrahlung erfasst dabei optisch nicht zugängliche Merkmale, wie zum Beispiel die Embryogröße, die bereits im Vorhinein eine Implikation auf die potenzielle Keimfähigkeit geben können.
Darüber hinaus ergibt der Keimfähigkeitstest mittels Röntgen-CT einen Mehrwert gegenüber dem momentanen ISTA Standard. Dabei werden zusätzliche quantitative Merkmale bestimmt, wie zum Beispiel Wachstumsgeschwindigkeit oder Länge der Keimwurzel.