Mit Erfahrung und Teamarbeit den Kunden unter die Arme greifen
Bis man diese Expertise erlangte, bedurfte es viel harter Arbeit und den Aufbau eines eingespielten Teams – und zwar nicht nur innerhalb der LZE GmbH, sondern auch an den Instituten und der FAU. Und vielleicht auch den ein oder anderen Irrweg, wie der Leiter betont. »Wenn ich zurückblicke und überlege, wie wir unser Angebot früher kommuniziert haben, und wie das heute aussieht, ist da schon ein großer Unterschied.« Früher habe man sich viel zu breit aufgestellt und dadurch Kunden verwirrt. Diese wüssten schließlich selbst oft nicht, was genau sie letztendlich brauchen. Man müsse den Kunden helfen, herauszufinden, was zum jeweiligen Zeitpunkt der richtige Fokus ist, welches große Ziel man erreichen wolle: »Stell dir vor, du bist ein Lego-Verkäufer. Dann malst du das große Piratenschiff fertig aufgebaut draußen auf die Verpackung auf. Aber du machst nicht einen Screenshot aus den zehn Millionen Einzelteilen, die in der Packung sind, und sagst, das wird später mal ein Piratenschiff sein. Du zeigst ihnen das fertige Produkt.«
Mit dieser Expertise haben sich die LZE-Experten einen Namen gemacht, dessen Pull-Faktor sich auch in den namhaften Kunden und Projekten zeigt. Da wäre beispielsweise die Mioty-Technologie, die am Fraunhofer IIS entwickelt wurde und drahtlose Datenübertragung bietet, die hinsichtlich Skalierbarkeit, Kosteneffizienz, Reichweite, Übertragungssicherheit und Batterielebensdauer Grenzen verschiebt. »Unser Beitrag reicht da von der Verstärkung der Schlagkraft des IIS-Teams bis hin zum Mitaufbau der ganzen Mioty-Allianz, die inzwischen 40 Player beinhaltet. Diese investieren jedes Jahr erhebliche Mittel. Dort dabei zu sein, maßgeblich mitgestalten zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes.« Oder das Future-Retail-Projekt, das von Fraunhofer zusammen mit der Rid-Stiftung umgesetzt wird. Das LZE nimmt hierbei die Funktion eines Scharniers zwischen Institut und Stiftung ein: »Wir helfen dabei, dass Nadja Hoßbach-Zimmermann als Abteilungsleiterin mit ihrem Team eine gute Forschung machen kann, die Rid-Stiftung gute Ergebnisse erhält, und insgesamt rechtlich alles sauber aufgesetzt ist.« sagt Christian Forster. Darüber hinaus kümmere man sich um die Entstehung einer »kommerziellen Unit«, wie es der Leiter beschreibt. Diese könne dann unbürokratisch Einkäufe tätigen, Verträge abschließen oder weitere Partner einbinden, was für die anderen beteiligten Organisationen nicht ohne weiteres möglich ist. »Wenn sowas gelingt, dann liefert das LZE allen beteiligten Playern einen Nutzen.«
Für die Zukunft wünscht sich das Team am LZE, bei der Entstehung anderer Verwertungsstrukturen an Leistungszentren mitwirken und sie mit dem Know-how aus fünf Jahren LZE unterstützen zu können. Etwa zehn solcher Zentren können sich die Transfer-Profis im Rahmen der Fraunhofer-Gesellschaft vorstellen. Und in der Zwischenzeit? »Da wollen wir einfach nützlich sein und anderen Instituten helfen, Brücken bauen, und letztlich das Leben aller in der Technologieverwertung einfacher gestalten.«