Das Logistik-System Aletheia macht Lieferketten transparent
Für durchgängige Ladungsüberwachung sorgt das neue IT-System Aletheia, das das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS auf der Transport Logistic vom 10. – 13. Mai 2011 in München präsentiert.
Mit Aletheia können Versender ihre Waren oder Güter in der Supply Chain nahtlos verfolgen. Warenverlust, Verderb oder Verspätungen gehören der Vergangenheit an. Aletheia vermeidet Ineffizienzen und hilft Kosten zu sparen.
Unterstützt durch Echtzeitlokalisierungssysteme und drahtlose Sensornetzwerke versorgt Aletheia die Zuständigen mit Informationen über Aufenthaltsorte, Zustände und Transportverläufe der Ladungen. Zum Einsatz kommt dabei die s-net®-Technologie des Fraunhofer IIS. Des Weiteren überwacht das System aktiv die produktspezifische Einhaltung von Transportanforderungen. Bei Abweichungen wie starken Erschütterungen, Unterbrechung von Kühlketten oder Diebstahl versendet Aletheia in Sekundenschnelle Alarmnachrichten über eine UMTS-Schnittstelle. Selbstverständlich unterstützt das System auch die Vollständigkeitsprüfung beim Kommissionieren bzw. bei Warenübergängen.
Auf der Transport Logistic präsentiert das Fraunhofer IIS dazu einen Demonstrator. Er zeigt die zentralen Phasen eines Transportprozesses und stellt exemplarisch die Anwendungen des Systems vor. So simuliert er beispielsweise einen Temperatursturz. Um die Ladung vor Kälteschäden zu schützen, verschickt das System eine Alarmnachricht an eine zentrale Leitstelle, die entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten kann.
Die Energieversorgung für das Aletheia-System können spezielle am Fraunhofer IIS entwickelte Energy-Harvesting- Verfahren übernehmen. Auch diese Technologie zeigt das Institut auf der Transport Logistic: Zur Stromerzeugung nutzen Spannungswandler minimale Vibrationen an Gebäuden und Bauwerken sowie an bewegten Objekten wie LKWs, Containern oder Eisenbahnwaggons. Batterien werden damit überflüssig oder während des Betriebs nachgeladen. Es lassen sich so wartungsfreie elektronische Systeme mit unbegrenzter Betriebs- und Lebensdauer realisieren. Das gilt für die Temperatursensoren zur Überwachung von Kühlketten, aber auch für Sensoren in Tracking- oder Telematikmodulen, die z. B. zur Vollständigkeitsprüfung in der Logistik zum Einsatz kommen.
Das Forschungsprojekt Aletheia wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Partner sind die Deutsche Post AG, die Unternehmen EURO-LOG und Giesecke & Devrient sowie das Softwarehaus SAP