»Klick-CT«: Mikrostrukturen sichtbar machen und auf Fehler überprüfen

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Deggendorf/Erfurt: Additive Fertigungsverfahren dringen in alle Branchen vor. Das »dreidimensionale Drucken« bietet entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlicher Fertigungstechnik, die insbesondere die Markteinführung neuer Produkte vereinfacht und beschleunigt. Um die Produktqualität additiv gefertigter Objekte nicht dem Zufall zu überlassen, entwickelte das Fraunhofer-Entwicklungszentrum Röntgentechnik EZRT das modulare sub-µ Computertomographie-System »Klick-CT«. Das System wird vom 20.–22. Juni 2017 auf der Messe Rapid.Tech in Erfurt vorgestellt.

© Fraunhofer IIS
Die Klick-CT eignet sich hervorragend für die Untersuchung additiv gefertigter Bauteile.

Es existieren unterschiedliche Verfahren der additiven Fertigung. Eines haben sie aber gemeinsam: Die inneren Strukturen sind äußerst fein und mit herkömmlichen Methoden kaum überprüfbar. Ob das Bauteil einwandfrei ist, bleibt ungewiss. Die »Klick-CT« ermöglicht es Herstellern, Messungen an solchen Mikrostrukturen vorzunehmen. Das System ist in der Lage, Proben bis zu 5 Millimeter vollständig zu erfassen und kleinere Messvolumen bis zu 0,3 Mikrometer pro Voxel abzutasten.

Punktuelle Betrachtung dank modernster Algorithmen

Dank modernster Algorithmen ist es mit der Klick-CT möglich, kleine Bereiche mit hoher Auflösung zu messen bzw. zu betrachten – auch innerhalb größerer Proben. Mit Hilfe dieser sogenannten Region-of-Interest-Computertomographie (ROI-CT) erübrigt sich die aufwendige Präparation winziger Proben, was insbesondere bei spröden Werkstoffen von Vorteil ist. So ist der Anwender in der Lage, ganz gezielt kritische Bereiche des Prüfobjekts zu untersuchen. Des Weiteren können die generierten CT-Daten von einem 3D-Printer verarbeitet werden, was die additive Fertigung feinster Strukturen in beliebiger Größe zur Veranschaulichung von Prototypen ermöglicht.

Hohe räumliche Auflösung

Die hohe räumliche Auflösung verdankt das System seiner ausgeklügelten Röntgenkamera. Bekannte Probleme herkömmlicher Anlagen, wie beispielsweise Leistungsschwankungen der Anode, treten bei der »Klick-CT« nicht auf. Die exakte Ab-Werk-Kalibrierung sowie die einfache halbautomatische Rekalibration garantieren die dauerhafte Maßhaltigkeit der Messungen auf kleinster Skala und sorgen so für eindeutige Ergebnisse.

Vorstellung der »Klick-CT« auf der Messe Rapid.Tech in Erfurt

Die »Klick-CT« wird vom 20.–22. Juni 2017 auf der Messe Rapid.Tech in Erfurt in Halle 2 am Stand 721 des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS vorgestellt. Messebesucher haben dort Gelegenheit, die Möglichkeiten Zerstörungsfreier Röntgentechnik auf dem Gebiet der additiven Fertigungsverfahren kennen zu lernen.