Data Analytics für die Logistikwirtschaft
Wie aus einfachen Daten relevante Informationen werden, zeigt die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS zum 34. Deutschen Logistikkongress vom 25.–27. Oktober in Berlin: Neben den etablierten Studien »TOP 100 in European Transport and Logistics Services« und »Logistikimmobilien. Markt und Standorte«, die jeweils in neuer digitalisierter Form erscheinen, stellt Fraunhofer SCS eine eigene Bibliothek mit konkreten Analytics-Anwendungsfällen in der Supply Chain sowie aktuelle Projekte zur Ressourcennutzung und Transportprognose vor, bei denen mit Data Analytics auf Basis mathematischer Optimierung Unternehmensprozesse effizienter gestaltet werden können.
Bibliothek mit typischen Anwendungsfällen in der Supply Chain
Wenn Unternehmen ihre Supply-Chain-Prozesse mit Hilfe alter und neuer Daten optimieren möchten, sind nicht nur technische Fragestellungen zur Datenerfassung (Sensorik), Datenübertragung (Internet der Dinge), Datenspeicherung (Big Data), Datenanalyse (Künstliche Intelligenz) und Prozessintegration (IT-Systeme) zu lösen. Ebenso wichtig ist das Management der datengetriebenen Prozesse. D.h. erst wenn sie in die Geschäftsstrategie integriert und mit neuen Geschäftsmodellen verknüpft sind sowie die Ablauforganisation entsprechend angepasst wurde, ist die digitale Transformation erfolgreich abgeschlossen.
Anders gesagt: Digitalisiert werden können die meisten Prozesse; ob dieser Schritt in dieser Form erfolgreich und vor allem sinnvoll war, zeigt sich aber erst im gesamten Unternehmenskontext. Fraunhofer SCS hat deshalb einen Referenzprozess für die Entwicklung datengetriebener Geschäftsprozesse erarbeitet. Entscheidender Startpunkt für eine erfolgreiche Implementierung ist dabei die Auswahl der relevanten Analytics-Anwendungsfälle. Erst in der konkreten Anwendung kann nämlich der Aufwand und Nutzen für das Unternehmen bewertet werden und die bedarfsgerechte Umsetzung erfolgen. Fraunhofer SCS hat nun eine Bibliothek mit Analytics-Anwendungsfällen aufgebaut und sie u.a. mit Informationen zu den passenden Geschäftsprozessen und den dafür notwendigen Daten verknüpft: So können Unternehmen schnell für sie interessante Anwendungen finden, diese auf die eigenen Geschäftsprozesse übertragen, bewerten und erste Analytics-Projekte initialisieren.
Ressourcenplanung und Transportprognose mit Supply Chain Analytics
Das Spektrum an Möglichkeiten mit Hilfe von Data Analytics-Anwendungen in der Logistik zu optimieren ist dabei vielfältig. Neben der Echtzeitverfolgung von Materialbewegungen oder der Ermittlung von Kennzahlen, stecken große Potenziale in der Vorhersage von kritischen Ereignissen (z. B. Verspätungen), Kundenbedarfen oder notwendigen Lagerbeständen. So wurden u.a. in einem der jüngsten Projekte mit einem Logistikdienstleister dessen Transportdaten und externe Faktoren gezielt auf Korrelationen untersucht und daraus ein Modell für die Vorhersage des kurzfristig anfallenden Transportvolumens entwickelt. Auf dieser Basis kann der Kunde seine Transportkapazitäten nun optimal planen und einsetzen.
»TOP 100 in European Transport and Logistics Services«: Update und digitale Fassung
2017 erscheint die englische Version des Standardwerks zum europäischen Logistikmarkt erstmals in schlankem Format. Das Update geht auf die aktuellen Trends, Entwicklungen und Marktsegmente ein und präsentiert das Ranking der größten 100 Logistikdienstleiser in Europa. So ist die europäische Logistikwirtschaft im Jahr 2016 um rund 2% gewachsen. Im Vorjahr waren es sogar 2,7 Prozent. Diese Entwicklung zeigt die anhaltende Dynamik im Logistiksektor. In Summe umfasst die europäische Logistikwirtschaft in 2016 ein Volumen von rund 1.050 Mrd. Euro um die DHL, Schenker, UPS, Fedex, Kühne + Nagel, Dachser, XPO und viele weitere buhlen. Dabei werden nach wie vor rund 50 Prozent des europäischen Logistikvolumens durch Logistikdienstleister erbracht, sind also von Industrie- und Handelsunternehmen an die Logistikunternehmen fremdvergeben. Die übrigen 50 Prozent liegen in der Hand der verladenden Industrie und fallen im Rahmen von Werkverkehren oder in den Lagern der Industrie und des Handels an.
»L.Immo online – Plattform zur Analyse von Logistikimmobilien und -standorten«
Die seit 2009 etablierte Studie zum deutschen Logistikimmobilienmarkt geht nun als interaktive, mehrsprachige Online-Plattform an den Start, die für ihre Nutzer stets die aktuellsten Markt- und Standortdaten bereithält. Herzstück der neuen Informationsplattform ist eine interaktive Karte mit flächendeckenden Indizes zur Logistikattraktivität und -intensität in Deutschland.
Die 23 Logistikregionen werden dabei im Detail beleuchtet: Neben den logistischen Stärken und Schwächen werden die vorhandenen Infrastruktureinrichtungen, die spezifische Ansiedlungsstruktur, logistische Hot-Spots, die Branchenverteilung sowie die Neubaudynamik und das Mietpreisniveau auf dem lokalen Logistikimmobilienmarkt in Form von Diagrammen und Kartenlayern dargestellt. Und auch die wichtigsten Marktzahlen sind enthalten. So zeigt sich: Mit einem Neubauvolumen von rund 3,5 Mio. m² in 2016 und einem erwarteten Wert von 3,8 Mio. m² für das laufende Jahr entwickelt sich auch die Logistikimmobilienbranche in Deutschland weiterhin dynamisch.
Haben Sie Fragen? Wir freuen uns über Ihren Besuch an unserem Stand Nr. LA/08 im Hotel InterContinental vom 25. bis 27. Oktober 2017 in Berlin.