Fraunhofer IIS weiht neues Gebäude am Standort Nürnberg ein

Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS hat heute mit politischer Unterstützung offiziell sein neues Institutsgebäude am Standort Nürnberg eingeweiht. Der Bereich »Supply Chain Services« sowie ein Teil der Institutsleitung sind Anfang des Jahres in die neuen Räumlichkeiten auf dem Fraunhofer-Campusgelände im Nürnberger Nordostpark gezogen. Vor Ort ist bereits der Bereich »Lokalisierung und Vernetzung« beheimatet. Damit stellt das Fraunhofer IIS nun die größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung der Stadt.

© Paul Pulkert / Fraunhofer IIS
V.l.n.r: Dr. Christopher Mutschler, Leiter des Bereichs Lokalisierung und Vernetzung am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, Dr. Andrea Heilmaier, Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin der Stadt Nürnberg, Fraunhofer IIS-Institutsleiter Prof. Dr. Alexander Martin, Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie Hubert Aiwanger, Fraunhofer IIS-Institutsleiter Prof. Dr. Bernhard Grill, Dr. Peter Dittrich, stellvertretender Institutsleiter am Fraunhofer IIS, Prof. Dr. Alexander Pflaum, Leiter des Bereichs Supply Chain Services am Fraunhofer IIS, sowie Architekt Markus Kill.
© Paul Pulkert / Fraunhofer IIS
V.l.n.r: Prof. Dr. Bernhard Grill und Prof. Dr. Alexander Martin (beide Institutsleiter am Fraunhofer IIS), Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin der Stadt Nürnberg Dr. Andrea Heilmaier, Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie Hubert Aiwanger, sowie Dr. Peter Dittrich, stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer IIS.
© Paul Pulkert / Fraunhofer IIS
V.l.n.r: Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie Hubert Aiwanger, Prof. Dr. Alexander Martin und Prof. Dr. Bernhard Grill (beide Institutsleiter am Fraunhofer IIS)

Forschung am Nürnberger Standort des Fraunhofer IIS

Mit dem Bezug des neuen Gebäudes als 3. Bauabschnitt forschen nun über 220 Mitarbeitende des Fraunhofer IIS in Nürnberg im Kontext Künstliche Intelligenz, Internet of Things und Nachhaltigkeit. Gemeinsam entwickeln sie anwendungsorientiert Technologien, Methoden und Verfahren zum effizienten und nachhaltigen Erfassen, Übertragen, Speichern, Analysieren und Verwerten von Daten.


Feierliche Einweihung und fachliche Einblicke

Der Festakt begann mit Grußworten aus Wissenschaft und Politik.

Prof. Dr. Alexander Martin, Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, gab einen Überblick über die Forschung und die Rolle des Instituts am Standort Nürnberg und betonte: »Wer baut, glaubt langfristig an die Zukunft. Dieser Neubau in Nürnberg ist damit ein weiteres Zeichen für die Motivation und das Vertrauen des Fraunhofer IIS, langfristig und nachhaltig innovative Lösungen zu erforschen und zu entwickeln, die zur Schaffung einer besseren Zukunft beitragen und den Herausforderungen von morgen gewachsen sind.«

Hubert Aiwanger, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, hob die Bedeutung des Fraunhofer IIS für den Standort Nürnberg hervor: »Das Institut ist ein bewährter Kooperationspartner gerade auch der regionalen Wirtschaft. 

Die Förderung des Erweiterungsbaus durch den Bund und den Freistaat Bayern mit jeweils 10 Mio. Euro ist eine wichtige Investition in die Zukunft, denn sie schafft die Voraussetzungen für erstklassige Forschung und Entwicklung für die 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den neuen Räumlichkeiten im Nordostpark. Damit wird die High-Tech-Region Nürnberg nachhaltig gestärkt.«

Dr. Andrea Heilmaier, berufsmäßige Stadträtin und Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin der Stadt Nürnberg, fokussierte auf die Rolle Nürnbergs als Innovations- und Technologiestandort: »Die Eröffnung des neuen Gebäudes des Fraunhofer IIS ist ein bedeutender Meilenstein für Nürnberg als Innovationsstandort. Mit den hochqualifizierten Expertinnen und Experten, die an Schlüsseltechnologien wie Künstlicher Intelligenz und dem Internet of Things arbeiten, wird das Institut einen nachhaltigen Beitrag zur Stärkung unserer Stadt leisten. Nürnberg wird durch diese Forschung und Entwicklung als Technologiestandort weiter an Bedeutung gewinnen. Die Stadt Nürnberg wird diesen Weg weiterhin aktiv begleiten und unterstützen.«

Prof. Dr.- Ing. Holger Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, führte alle Perspektiven zusammen und betonte den Auftrag der angewandten Forschung: »Der Erfolg der digitalen Transformation ist die zentrale Grundlage für unsere zukünftige Leistungsfähigkeit, Position im internationalen Wettbewerb und unsere technologische Souveränität. Von entscheidender Bedeutung ist dabei der effektive Transfer neuster wissenschaftlicher Ergebnisse in die Anwendung. Die Fraunhofer-Gesellschaft unterstützt ihre Partner und Kunden hier zum Beispiel mit dem ADA Lovelace Center, das schon seit sechs Jahren einen verlässlichen, anwendungsorientierten Partner im Themenfeld Analytics und Daten für die lokale Wirtschaft darstellt. Durch die enge Verbindung aus Wissenschaft und Industrie ist hier ein dynamisches Innovationsökosystem mit Strahlkraft weit über die Region hinaus entstanden."

Ebenso hob Prof. Hanselka das Innovationspotenzial des Standorts hervor: Durch die räumliche Nähe vereinfache der Neubau nicht nur die Zusammenarbeit der in Nürnberg ansässigen Bereiche, sondern schaffe auch Innovationsräume, um neue Synergien zu heben: »Besonders im Bereich der KI wird dieser Standort eine noch wichtigere Schlüsselrolle einnehmen.«

Nach der offiziellen Einweihung und Übergabe des Gebäudes hielten Prof. Dr. Alexander Pflaum, Bereichsleiter Supply Chain Services, und Dr. Christopher Mutschler, Bereichsleiter Lokalisierung und Vernetzung Vorträge über die anwendungsnahe Forschung von Fraunhofer IIS am Standort Nürnberg. Prof. Pflaum sprach über digitale Lösungen für mehr Resilienz und Nachhaltigkeit in der Wertschöpfung: Die Mitarbeitenden seines Bereichs arbeiten nicht nur an der Optimierung existierender Wertschöpfungsstrukturen, sondern vor allem an der zukunftsorientierten Transformation linearer Versorgungsketten in Kreislaufsysteme. Dr. Mutschler gab zum Thema energie-effiziente KI für das intelligente IoT der Zukunft einen Einblick in die Potenziale und Herausforderungen moderner lernender Verfahren im Bereich industrieller Anwendungen. Die Mitarbeitenden seines Bereichs konzentrieren sich auf KI-basierte Lokalisierungs- und Vernetzungstechnologien, die entscheidend für die Entwicklung robuster, energieeffizienter IoT-Systeme sind.

Die in Nürnberg entwickelten Technologien und Lösungen versprechen weitreichende Einsatzmöglichkeiten in einer zunehmend vernetzten und digitalisierten Industrie.

In der Ausstellung konnten sich die Gäste anschließend von den Fraunhofer Expertinnen und Experten an den aufgebauten Demonstratoren die Forschungen des Instituts unmittelbar im Anwendungskontext erklären lassen: Gezeigt wurden unter anderem intelligente, selbstlernende Systeme, die ihre Berechnungen direkt auf dem Endgerät ohne externen Rechner- oder Cloudbedarf erledigen, ein Kataster für die KI- und Satelliten-gestützte Identifikation von reaktivierbaren Brachflächen, Energy Harvesting-Lösungen für autarke IoT-Sensorik, ein System für eine satellitengestützte präzise Positionsbestimmung von Forstmaschinen, Apps, Technik- und Datenraumlösungen zum erleichterten Informationsaustausch innerhalb der Wertschöpfungskette oder kreislaufgetriebene, wirtschaftliche und gleichzeitig ressourcenschonende Anwendungen und Geschäftsmodelle für produzierende Unternehmen, die auf dem Digitalen Produktpass basieren.

Außerdem wurden New Work-Führungen angeboten, die das im Neubau umgesetzte Prinzip von Arbeit 4.0 erlebbar machten.

Neubau des Standorts am Nordostpark Nürnberg, Nordostpark 84, 90411 Nürnberg

Über das Gebäude

Neubau 3. Bauabschnitt

Institutsteil Lokalisierung, Navigation und Ortung LOK des Fraunhofer IIS Nürnberg (über 220 Mitarbeitende)

Bezug

Januar 2024

Gefördert durch

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (Bay. StMWi)

Themenschwerpunkte des Standorts

Zwei Institutsbereiche »Supply Chain Services« und »Lokalisierung und Vernetzung« mit den Schwerpunkten Künstliche Intelligenz, Internet of Things, Nachhaltigkeit

Supply Chain Services

Digitale Lösungen für resiliente und nachhaltige Supply Chains: Der Bereich Supply Chain Services arbeitet an einer Welt, in der digitale Innovationen eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen ermöglichen. Unser Fokus liegt dabei auf der Entwicklung datenbasierter Lösungen für die Supply Chain. Seit knapp 30 Jahren forschen wir deshalb daran, wie Wertschöpfung mit Hilfe von Daten, Mathematik, Künstlicher Intelligenz und Technologie effizient, ressourcenschonend, am Menschen orientiert, zirkulär und widerstandsfähig gestaltet werden kann. Dafür nutzen und entwickeln wir KI-basierte Lösungen, Datenraum- und IoT-Technologien, New Space-Technologien sowie Modelle und Verfahren für Innovation und Transformation und bringen sie branchenübergreifend in die Anwendung. Weitere Informationen finden Sie auf www.scs.fraunhofer.de.

Lokalisierung und Vernetzung

Der Bereich Lokalisierung und Vernetzung entwickelt Technologien zur Positionsbestimmung und Vernetzung beweglicher Objekte und Menschen. Durch Beiträge in der KI-Forschung, der Signalverarbeitung sowie der Standardisierung bieten wir Technologielösungen, die präzise, robust und energieeffizient bestehende Prozesse optimieren und neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Unser Angebot umfasst dabei die Lizenzierung neuester Technologien, Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sowie Studien und Beratungsleistungen. Weitere Informationen finden Sie auf www.iis.fraunhofer.de/de/ff/lv.html.