»Künstliche Intelligenz?« – »Klar, das sagt mir was« ist die Hauptreaktion. Doch Unternehmen sind oft überfragt, wie sie KI-Technologien für sich nutzbringend anwenden sollen. Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler greifen den Firmen daher in einem Konsortialprojekt unter die Arme – mit zahlreichen Vorteilen für die Unternehmen.
Künstliche Intelligenz, kurz KI, gilt als Erfolgsfaktor schlechthin. Doch hört man sich einmal um, merkt man schnell: Nur die wenigsten wissen, was wirklich dahintersteckt – statt Faktenwissen sind zahlreiche falsche Vorstellungen im Umlauf. Noch schwieriger wird es bei der konkreten Frage, wie sich Künstliche Intelligenz nutzen lässt, um unternehmensindividuelle Fragestellungen zielführend zu lösen. Betriebe picken sich daher oftmals ungeeignete oder zu komplexe Anwendungen für den Einsatz von KI heraus – was eher Frustration statt den gewünschten Erfolg nach sich zieht. Das Potenzial von KI liegt somit oftmals noch brach.
Vom schwammigen Schlagwort zu Fachwissen, Methodenkompetenz und konkreter Umsetzung
Dies zu ändern und Unternehmen den Nutzen von Künstlicher Intelligenz zu eröffnen, haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer-IIS-Institutsteils Entwicklung Adaptiver Systeme EAS zum Ziel gesetzt: Mit einem Konsortialprojekt, das am 16. September 2020 gestartet ist und gemeinsam mit der KEX Knowledge Exchange AG ins Leben gerufen wurde. »Mit dem Konsortialprojekt wollen wir die Künstliche Intelligenz von der Buzzword-Ebene herunterbringen und für unsere Partner greif- und nutzbar machen – schließlich sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Firmen oftmals Quereinsteiger«, sagt Anne Loos, Leiterin der Geschäftsfeldentwicklung am Institutsteil Entwicklung Adaptiver Systeme EAS. Das Interesse seitens der Industrie ist groß: 20 Unternehmen beteiligen sich, vom Kleinbetrieb über den Mittelständler bis hin zum großen Konzern. Auch was die Branchen angeht, ist eine bunte Mischung gelungen.
Das Projekt umfasst drei Phasen. Am Beginn steht eine Grundlagenschulung. »Künstliche Intelligenz klingt nach: Die setze ich dort ein, wo ich selbst nicht mehr weiter weiß«, erzählt Loos. »Doch weit gefehlt. KI kann nicht immer Probleme lösen, für die wir selbst noch keinerlei Lösung haben. Sie hilft uns aber beim Beschleunigen komplexerer Vorgänge und Zusammenhänge – allerdings nur, wenn wir sie vorher beschrieben haben.« Sprich: Das A und O der Künstlichen Intelligenz ist ihr Antrainieren, das Expertenwissen muss also zunächst einmal in der KI abgebildet werden. Erst wenn das System auf diese Weise angelernt wurde, kann KI darüber hinaus gehen und eigenständig dazulernen.