Vernetztes Fahren rückt mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G in greifbare Nähe. Denn schnellere Datenverbindung, minimale Verzögerungszeit und hohe Zuverlässigkeit ebnen den Weg zu optimierten Verkehrskonzepten, in denen Fahrzeuge mit ihrer Umwelt kommunizieren und sich intelligent in den Verkehrsfluss integrieren.
Ob das auch in der Praxis reibungslos funktioniert, können Unternehmen in unserem 5G-Bavaria-Testbed »Automotive« herausfinden. In dem vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie geförderten Testbed haben Unternehmen seit Mai die Möglichkeit, ihre 5G-Anwendungen einem Realitätscheck zu unterziehen. Auf diese Weise lassen sich Applikationen bereits vor Markteinführung unter verschiedenen Empfangsbedingungen auf Herz und Nieren prüfen. Hierfür bietet die kontrollierte und reproduzierbare Testumgebung südlich von Rosenheim aufgrund ihres heterogenen Straßengebiets die ideale Voraussetzung.
Insbesondere Entwicklerinnen und Entwickler, die neue Vernetzungslösungen in einem real existierenden Straßennetz erproben möchten, kommen im Testbed »Automotive« auf ihre Kosten. Der Fokus liegt dabei auf dem Erproben der Übertragungstechnik sowie der Evaluierung spezifischer Sende- und Empfangskomponenten. Essenzielle Leistungsparameter wie Latenz, Zuverlässigkeit und Durchsatz geben hier wertvolle Rückschlüsse auf Servicequalität und User-Experience der jeweiligen Anwendung. Neue Funktionen, die das vernetzte Fahren mit sich bringt, lassen sich auf Testrouten in Rosenheim ebenso umfassend evaluieren wie die Qualität der Datenverbindung zwischen Fahrzeug und Funknetz sowie zwischen den Fahrzeugen.
Connected-Car-Szenarien können aber auch um Infrastrukturkomponenten wie stationäre Verkehrsüberwachungssysteme mit Objekterkennung erweitert werden. Unter Verwendung eines lokalen Multi-Access-Edge-Computing-Servers können zahlreiche Applikationen getestet werden, bei denen kurze Reaktionszeiten benötigt werden, eine Cloudverarbeitung zum Schutz der Privatsphäre vermieden werden soll oder eine lokale Datenverarbeitung bevorzugt wird, um den Netzwerkverkehr zu reduzieren.