Globale Satellitennavigationssysteme (GNSS) werden für robuste und genaue Positions- sowie Zeitinformationen eingesetzt und sind mittlerweile zu einem elementaren Bestandteil unserer kritischen Infrastruktur (KRITIS) geworden. Das Stören und Täuschen dieser Signale kann somit schwerwiegende Auswirkungen wie den Ausfall des Stromnetzes oder des Mobilfunknetzes haben.
Zunehmende Gefahr durch Störungen von GNSS-Signalen
Bei Störungen der GNSS-Signale wird zwischen unabsichtlichen und absichtlichen Störern unterschieden. Unabsichtliche Störungen treten unter anderem durch fehlerhafte Elektronik in der Umgebung von GNSS-Empfängern auf. Bei absichtlichen Störungen werden bewusst GNSS-Signale beeinflusst. Beide Arten von Störern führen dazu, dass die Signale im Empfänger nicht mehr korrekt verarbeitet werden können. Dabei kann der Empfänger keine oder falsche Informationen liefern – wie sich der Empfänger in der Nähe von Störern im Einzelfall verhält, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Sog. Jammer sind auf GNSS-Signale optimierte Störer und können bereits für wenig Geld im Internet erworben werden. Messkampagnen in Europa haben gezeigt, dass Jammer inzwischen breite Verwendung finden. Durch den zunehmenden Einsatz von GNSS auch in anderen Anwendungen als kritischen Infrastrukturen wie pay-as-you-drive-Autoversicherungen, Diebstahlschutz und Mauterhebung wird daher mit einer weiteren Zunahme durch Störer gerechnet.