Im Rahmen des Projekts HORUS (Hochgeschwindigkeits-Tomographie und Radiographie Unter reduzierter Schwerkraft) erteilte die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg den Forschern des Fraunhofer EZRT den Auftrag, eine CT-Anlage für die Schwerelosigkeit zu bauen. Das Experiment wurde von der FAU Erlangen-Nürnberg durchgeführt. Die Universität untersuchte, ob der Leidenfrosteffekt bei Granulaten auch ohne die Wirkung der Schwerkraft auftreten kann. Dazu entwickelten die Wissenschaftler des EZRT in kurzer Zeit eine CT-Anlage, die für die Schwerelosigkeit geeignet ist. Diese Anlage war im September 2017 an Bord eines Parabelflugs.
Bei einem Parabelflug steigt das Flugzeug aus dem horizontalen Flug steil nach oben, drosselt danach die Schubkraft der Turbinen und fliegt so eine Parabel, bei der im Innenraum für etwa 22 Sekunden Schwerelosigkeit herrscht. Dabei gab es eine ganze Reihe von Herausforderungen: Das Maximalgewicht von 200 Kilo durfte nicht überschritten werden. Die Forscher mussten alle Teile, auch innerhalb der Anlage, festschrauben, um für optimale Bedingungen in der Schwerelosigkeit zu sorgen. Sie waren zudem verpflichtet, die französischen Reglements für Strahlenschutz einzuhalten, da der Flug in Bordeaux stattfand. Das Projekt lieferte den Forschern viele neue Erkenntnisse über den Bau von CT-Anlagen.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt führt Parabelflüge in regelmäßigen Abständen mit einem Airbus A310 ZERO-G durch. Dabei arbeitet das DLR Raumfahrtmanagement mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA und der französischen Raumfahrtagentur CNES zusammen. Eine DLR-Parabelflugkampagne besteht meist aus drei Flugtagen mit jeweils vier Flugstunden. Dabei werden 31 Parabeln geflogen. Das Innere des Flugzeugs ist mit Schaumstoff ausgekleidet. Es gibt getrennte Abteile für etwa 12 Experimente verschiedener Forschungseinrichtungen. Den Forschern stehen bei einem Flug etwa 35 Minuten Schwerelosigkeit zur Verfügung – im Wechsel mit normaler und doppelter Erdbeschleunigung.