17.1.2025/ 11 - 12 Uhr
Kunststoff-Recycling mit Neuware-Eigenschaften für Verpackungs- und Agrarfolien
Mit einem von IVV-Experten entwickelten, lösemittelbasierten Recyclingprozess gelingt es, Recycling-Kunststoff mit Neuware-Eigenschaften herzustellen. Dieses Verfahren erlaubt ein äußerst sauberes Abtrennen von Fremdmaterialien und Additiven, die bei herkömmlichen Recycling-Prozessen die Qualität des Recycling-Kunststoffs mindern. So können verschiedenste Kunststoffe in reinster Form rückgewonnen werden, auch wenn sie in Mischmaterialien vorliegen. Die hohe Qualität macht eine erneute Nutzung für Herstellungsprozesse von Kunststoffprodukten möglich.
Das herausragende Potenzial des lösemittelbasierten Recyclingprozesses beruht auf der selektiven Separationstechnik, welche die Rückgewinnung von reinen Kunststoffen aus komplexen Kunststoff-Gemischen erlaubt. Der Zielkunststoff wird wirkungsvoll von Fremdstoffen wie Metall oder Holz und ungelösten Fremdpolymeren abgetrennt. Gemischte Kunststoffabfälle und Abfälle aus Kunststoff-Verbundmaterialien, wie Folienlaminate, Agrarfolien oder Shreddermaterialien aus der Altauto- und Elektronikschrottverwertung, die bisher über thermische Verwertung, Deponie oder Export entsorgt werden mussten, werden somit nachhaltig verwertbar. Die Rezyklate aus Agrarfolien, Kunststoff-Verbunden und gemischten Kunststoffabfällen erreichen annähernd Neuware-Qualität und können im Sinne der ‚Circular Economy‘ erneut in den Produktionskreislauf eingespeist werden. Gesonderte Reinigungsmodule ermöglichen weiterhin die Abtrennung von niedermolekularen Störstoffen. Damit ist erstmals ein Closed-Loop-Recycling kontaminierter Kunststoffabfälle möglich.
Referent:
Jochen Neubauer, Abteilung Verfahrensentwicklung Polymer-Recycling
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