In der Gruppe Soundlab um Dr. Ulli Scuda konnte sie untersuchen, wie die unterschiedlichen Workflows der neuen Technologien Dolby Atmos Music und 360 Reality Audio für objektbasierte Musikproduktion funktionieren. Basierend auf einer Stereo-Musikmischung erarbeitete Rieger am Beispiel der beiden Technologien einen gemeinsamen Workflow. Die Quintessenz der Arbeit ist, dass die Etablierung formatübergreifender Produktions-Workflows sowie einheitlicher Konventionen für Archivierung, Konvertierung und Austausch verschiedener Formate bei objektbasiertem Audio insbesondere im Musik- und Rundfunkbereich unerlässlich bleibt.
Yannik Grewe, stellvertretender Gruppenleiter der Soundlab-Gruppe ist sich sicher, dass die Masterarbeit interessante Aufschlüsse für die zukünftige Entwicklung von objektbasierter Musikproduktion geben konnte. »Daniela Rieger konnte im Zuge ihrer Arbeit spannende Erkenntnisse über den kombinierten Workflow der beiden aktuell konkurrierenden Systeme herausarbeiten. Das stellt für uns und unsere Industriepartner eine wichtige Grundlage für zukünftige Entwicklungen dar«, so Grewe.
Herausragede Abschlussarbeiten von Forscherinnen werden prämiert
Junge Wissenschaftlerinnen, die im Bereich der audiovisuellen Medientechnologie forschen, sind noch immer rar. Der Förderpreis der öffentlichen-rechtlichen Rundfunkanstalten will im Rahmen des Wettbewerbs talentierte Frauen motivieren, sich mit aktuellen medientechnologischen Themen zu befassen und Karrieren in diesem Bereich anstoßen. Daniela Rieger hat es nicht nur geschafft, sich mit ihrer herausragenden Arbeit im Wettbewerb in der Audio-Branche zu behaupten und einen wichtigen Forschungsbeitrag zu leisten, sondern auch bei ihrem Forschungspartner einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Am Fraunhofer IIS wurde die junge Wissenschaftlerin als Expertin für objektbasierte Musikproduktion und MPEG-H, einem 3D-Audio Standard, der hier entwickelt wird, engagiert.
»Der Preis ist eine große Belohnung für die doch sehr stressige Masterarbeit«, meint Daniela Rieger. Aber nicht nur das! Es ist ihr wichtig, dass Frauen gerade in diesem Bereich die Erfahrung machen, »du bist gut und richtig, in dem, was du tust!« In Zukunft möchte die Preisträgerin weiterhin an den Themen MPEG-H, objektbasierte und immersive Musikproduktion sowie Sprachverständlichkeit forschen: »Das sind alles Themen, die momentan sehr aktuell sind, sich technologisch stark verändern und großes Potential haben, die Audio-Produktion langfristig weiterzuentwickeln.« Am Fraunhofer IIS ist sie an der richtigen Stelle, um diese technologischen Veränderungen nicht nur zu verfolgen, sondern auch mitzubestimmen.