Chipdesign spielt eine zentrale Rolle in der Innovationsfähigkeit von Europa. Die Chipbranche ist eine Schlüsselindustrie, sie bestimmt die Grundlagen für die Digitalisierung. Im Prozess von der Idee bis zum fertigen Chip setzt das Chipdesign die Anforderungen in Funktionalitäten um und prägt dadurch Produktinnovationen. Das Fraunhofer IIS liefert hierzu einen wichtigen Beitrag: Mit unseren Forschungserfolgen befähigen wir Unternehmen, integrierte Schaltungen einzusetzen. So stärken wir Branchen wie Automotive, Medizintechnik und IT, aber auch kleine, mittelständische und große Zulieferunternehmen und Dienstleister, die sich in einer starken Abhängigkeit von mikroelektronischen Bauteilen befinden.
Europäisches Agenda Setting mit dem European Chips Act
Die Stärkung der technologischen Souveränität im Halbleiter- und Chipbereich ist für ganz Europa von größter Bedeutung. Die Europäische Kommission hat dazu 2022 ein neues Gesetzespaket, den »European Chips Act« vorgelegt: 43 Mrd. Euro an öffentlichen und privaten Investitionen sollen mobilisiert werden, um die europäische Führungsrolle in der Mikroelektronik-Forschung auszubauen. Ziel ist es, die Produktionskapazitäten durch neue Fabriken bis 2030 auf 20% des Weltmarkts zu steigern, neue Fachkräfte anzuziehen und auszubilden sowie die Innovationsfähigkeit im Bereich Entwurf, Herstellung und Packaging hochmoderner Chips auf- und auszubauen.
Auch in Bayern stehen die Zeichen auf Aufbruch: Mit dem Bayerischen Chip-Design-Zentrum, an dem mehrere Fraunhofer-Institute, darunter auch das Fraunhofer IIS, beteiligt sein sollen, soll der High-Tech-Standort Bayern auch im Chipdesign eine führende Rolle in Deutschland und Europa einnehmen. Bereits 2021 hatte der Bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die Bayerische Halbleiter-Initiative »Bavarian Chip Alliance« ins Leben gerufen, die neben dem Chipdesign-Zentrum auch ein Halbleiter-Bündnis, Fachkräftestärkung, Technologieförderung und Ansiedlungsbetreuung umfasst.
Strategische Großprojekte schaffen ein wichtiges Netzwerk
Wir können dabei auf ein starkes Netzwerk setzen. Mit der Forschungsfabrik Mikroelektronik (FMD) hat die Fraunhofer-Gesellschaft zusammen mit der Leibniz-Gemeinschaft den größten standortübergreifenden FuE-Zusammenschluss für die Mikro- und Nanoelektronik in Europa geschaffen. Die FMD entwickelt, basierend auf wissenschaftlicher Exzellenz, ihr technologisches Portfolio permanent weiter und setzt dieses in Innovationen um. Bereits seit 1999 existiert mit dem Fraunhofer-Verbund Mikroelektronik zudem ein Zusammenschluss von elf Fraunhofer-Instituten, der neue Technologien und technologieübergreifende Gesamtlösungen bis zu einem hohen technischen Reifegrad aus einer Hand bietet.
Das Fraunhofer IIS befindet sich mit zahlreichen Projekten an vorderster Stelle im Chipdesign. Als renommierte Forschungseinrichtung versammelt das Institut die besten Köpfe Europas im Bereich des Entwurfs von integrierten Schaltungen. Wir bieten qualifizierte Aus- und Weiterbildung und schaffen Anreize zur Ansiedelung von Fachkräften. Sie treffen hier auf ein optimales Umfeld, um neue Ideen zu verwirklichen und den professionellen Transfer in Produkte zu garantieren.
Mit diesem Ökosystem können wir langfristig Unabhängigkeit und Datensicherheit schaffen und unseren Beitrag für wirtschaftliche Stabilität und Souveränität leisten.«