Bislang ist es unmöglich, Produktdaten vom Rohstoff bis zum Recycling systematisch zu erfassen. Dafür ist die Wertschöpfungskette zu komplex und der Datenfluss nicht durchgängig genug. Damit bleibt jedoch ein großes Potenzial für die Optimierung der Produktion ungenutzt. Wie das Fraunhofer-Projekt DMD4Future jetzt zeigt, kann das eResourcing entsprechende Lösungen liefern, indem es Daten an verschiedenen Stellen der Prozesskette sammelt und miteinander verknüpft. Der Clou: Die Daten lassen sich zugleich in vielen Stufen der Wertschöpfungskette für Optimierungen nutzen.
Die digitale Vernetzung in der Industrie hat ihren Charme: Kameras überwachen automatisch die Qualität von Bauteilen auf Fließbändern, Sensoren rufen selbständig die Wartungstechnikerin oder den Wartungstechniker, wenn ein Werkzeug verschlissen ist, und Produktionsanlagen bestellen von selbst Nachschub, wenn Bauteile zur Neige gehen. Dank leistungsfähiger Mikroprozessoren und einer Internetanbindung kommunizieren heute immer mehr Geräte miteinander. Als Industrie 4.0 ist dieser Trend zur kompletten Vernetzung von Maschinen gut bekannt. Doch eines ist trotz aller Fortschritte kaum möglich: Daten über ein Bauteil vom Rohstoff über die Produktion und die Nutzung bis zu seinem Lebensende vollständig zu erfassen. »Keine Industrie ist bis heute in der Lage, Informationen systematisch über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes zu gewinnen und zu nutzen«, sagt Dr. Stefan Gerth, Abteilungsleiter am Fraunhofer IIS. »Das ist bedauerlich, weil wir damit ein großes Potenzial für die Optimierung der Produktion, die Verbesserung der Produktqualität, für mehr Nachhaltigkeit und letztlich für Einsparungen ungenutzt lassen.«