Für die am Projekt beteiligten Züchterinnen und Züchter sind das wertvolle Informationen. Sie nutzen die Daten für die Phänotypisierung, das heißt für die Erfassung der äußeren Merkmale, nach denen sie die Pflanzen für die Weiterzucht auswählen. Phänotypisierung betreiben Ackerbauern seit über 10.000 Jahren. Stefan Gerth und sein Team ermöglichen erstmals den Blick auf Merkmale, die bislang im Verborgenen lagen.
Mit einer CT-Anlage, die im Gewächshaus völlig automatisch Blumentopf für Blumentopf röntgt, hat Gerth die Technologie mittlerweile in die Anwendung gebracht: In China wird sie zur Kartoffelzucht genutzt, in den USA geht es um Mais und in Australien um hitzeresistenten Weizen.
Beim Weizen schaut Stefan Gerth weniger auf die Wurzeln, als auf die Ähren. »Von außen sieht man nicht, ob eine Ähre mit vielen oder wenigen Körnern gefüllt ist«, hat Gerth gelernt. Bislang mussten Züchterinnen und Züchter jede Ähre einzeln dreschen und dann die Körner zählen. Mit der automatisierten CT-Anlage aus dem Entwicklungszentrum Röntgentechnik des Fraunhofer IIS lassen sich jetzt in kurzer Zeit tausende von Ähren auf die verschiedensten Merkmale untersuchen.