31. Mai 2023 | Der Institutsleiter über Kreativität in der Forschung und die positiven Effekte von gutem Kaffee
In erster Linie macht die Entwicklung zukunftsweisender Technologien das Fraunhofer IIS zum renommierten Forschungsinstitut. Warum eine angenehme Arbeitsatmosphäre und aufgeschlossene Vorgesetzte mindestens genauso wichtig sind wie eine fachliche Expertise und was all das mit Kaffee zu tun hat, erklärt Institutsleiter Prof. Albert Heuberger.
Albert Heuberger: Die Idee kam ganz spontan zustande. Uns fiel auf, dass wir am Beispiel von Kaffee eine ganze Reihe von Fraunhofer-Technologien anschaulich zeigen könnten. Wir denken am Fraunhofer IIS immer auch über mögliche Anwendungen für unsere Technologien nach und sind in der Diskussion darauf gekommen, dass einige davon in direktem Zusammenhang mit Herstellung und Genuss von Kaffee stehen. Dreidimensionales Röntgen, KI-Systeme oder Nachrichtentechnik haben direkt mit Kaffee zu tun. Diese ganz konkreten, »coolen« Anwendungen zeigen wir im Film. Mit der Botschaft, dass Technologie immer auch einen Bezug zu unserem direkten Umfeld hat, möchten wir besonders junge Menschen ansprechen.
Albert Heuberger: Der Film entstand als Masterarbeit, auch weil unser Masterand sehr kaffeeaffin ist und es spannend fand, sein Hobby für die Abschlussarbeit zu nutzen. Wenn jemand mit einer guten Idee kommt, greifen wir das gerne auf. Und ich bin überzeugt, dass es am Institut noch einiges gibt, was sich in Form eines weiteren Filmes gut darstellen ließe. Vielleicht gehen wir mal in Richtung röstrelevanter Technologien – das könnte ich mir gut vorstellen.
Albert Heuberger: Bei den Gesprächen an der Kaffeemaschine können besonders kreative Gedanken entstehen. Von daher glaube ich, dass die Kaffeekultur im Forschungsumfeld eine ganz besondere Symbolik hat – dieses offene Gespräch, die zufällige Begegnung, das Anregende, das man mit Kaffee verbindet: In dieser offenen Atmosphäre kommen immer wieder gute, neue, überraschende Ergebnisse heraus. Offene Flächen zur Begegnung spielen da auch eine große Rolle, deswegen haben wir Co-Working-Spaces eingerichtet. Und weil die Kaffeebar-Atmosphäre zusätzlich anregend und hilfreich ist, steht dort eine Espressomaschine, die einen ziemlich guten Kaffee macht. Da gehen die Mitarbeitenden gerne hin und tauschen sich aus.
Albert Heuberger: Das Kaffeetrinken gilt ja generell als Motor für Innovation und Kreativität. Wenn Menschen lange und hart arbeiten, trinken sie gerne Kaffee, um wach zu bleiben. Und weil auch ich gerne Kaffee und guten Espresso trinke, empfinde ich es als Glücksfall, dass es in unserer Forschung Anwendungsfelder rund um Dinge gibt, die ich gerne mache. Ich trinke auch gerne guten Tee – und da komme ich sofort auf ein weiteres Projekt am Institut, bei dem es um die Optimierung von Tee-Mischungen mit KI geht. Vielleicht kommt da auch noch ein weiterer Film …