13. IPIN-Konferenz für Indoor-Lokalisierung brachte internationale Experten nach Nürnberg
Die Zukunft der Indoor-Navigation
Mehr als 270 internationale Expert*innen trafen sich vom 23.- 28. September am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Nürnberg. Das Fraunhofer IIS konzentriert am Standort im Nürnberger Nordostpark seine Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der drahtlosen Lokalisierung/Positionserkennung und Vernetzung. Mit der IPIN 2023 holten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das »WhoisWho« der Lokalisierungsbranche in die Metropolregion Nürnberg.
Neueste Entwicklungen für zuverlässige Technologien und skalierbare Lösungen für robuste Lokalisierung zählten zu den Highlightthemen der Konferenz. Mit diesen Ansätzen werden zukunftsfähige Anwendungen erstellt, die es ermöglichen, reibungslose Übergänge vom Außen- in den Innenbereich in der Positionserkennung und für Navigationssysteme sowie Genauigkeit und hohe Verfügbarkeit sicherzustellen: Dies ist wichtig für Anwendungen in Gebäuden sowie in der industriellen Produktion bei der mobilen Mensch-Maschine-Interaktion.
Die Zusammenarbeit von Entwicklerinnen und Entwicklern ist für die Gestaltung und Evaluierung neuer Lösungen gerade in der Digitalisierung vieler Prozesse und Dienste essenziell. Mit diesem Ziel starteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und bauten über nunmehr 14 Jahre die Internationale Vereinigung für Indoor-Lokalisierung und -Navigation – kurz IPIN – auf.
»Im Innenraum – indoor – wo keine satellitengestützte Navigation wie z.B. GPS oder Galileo funktioniert, ist dies eine knifflige Angelegenheit. Um auch hier präzise orten und navigieren zu können z.B. in großen Gebäuden, Einkaufszentren, Museen oder in Großkliniken bedarf es ausgefeilter Technik. Im Innenbereich reflektieren beispielsweise verschiedenste metallische Strukturen oder Materialien die funkbasierten Technologien, stören parallele Funksysteme den Empfang oder verhindern eventuell sogar komplett die Funkabdeckung so z.B. im Untergeschoß eines Gebäudes oder im Keller«, erläutert Dr. Christopher Mutschler, Abteilungsleiter für Präzise Lokalisierung und Analyse am Fraunhofer IIS und diesjähriger Konferenzleiter der IPIN 2023 die Herausforderungen für die Technik.
Zur IPIN dieses Jahr in Nürnberg und zum ersten Mal in Deutschland trafen sich die Teilnehmenden, um neueste Forschungsergebnisse auszutauschen, ihre Technologien zu evaluieren und um Systemlösungen für den Indoor-Bereich vorzustellen. Denn fast jeder von uns nutzt ganz selbstverständlich Navigationssysteme im Außenbereich wie z.B. im Auto, auf dem Mobiltelefon und wird dort bei geeigneter Satellitenabdeckung auch in vielen Fällen an den richtigen Ort geleitet.
Wettbewerb der Indoor-Navigationstechnologien im Nürnberger Museum Industriekultur
Zwei Tage waren die Teilnehmenden des IPIN-Wettbewerbs zu Gast im Nürnberger Museum Industriekultur, um unter echten Live-Bedingungen ihre Entwicklungen und Systeme zu testen. »Wir möchten uns besonders bei der Leiterin des Museums Marion Dreykorn bedanken, dass sie uns die Möglichkeit eröffnet hat, in einer realen Umgebung die verschiedenen Technologien auf ihre Genauigkeit und Echtzeitfähigkeit hin zu testen,« freut sich René Dünkler aus dem Nürnberger IPIN Organisationsteam.
Fraunhofer IIS im Nürnberger Nordostpark – Kompetenz-Center für Lokalisierung und Vernetzung
Die Konferenz bot die Gelegenheit über die Keynotes bedeutender internationaler Unternehmen der Branche, darunter Google und Ericsson, sich einen aktuellen Einblick in derzeit verfügbare und zukünftige Anwendungen zu verschaffen. Mit dem Test- und Anwendungszentrum L.I.N.K. bietet das Fraunhofer IIS an seinem Standort in Nürnberger Nordostpark 84 bereits vielen Unternehmen ideale Bedingungen zusammen mit den Fraunhofer-Expertinnen und -Experten neue Technologien in ihre Anwendungen zu integrieren, dort zu evaluieren und zu testen. Mit dem 5G Open RAN Testbed für Industrie 4.0-Anwendungen bietet das Fraunhofer IIS zudem eine herstellerunabhängige Test- und Entwicklungsumgebung für Unternehmen an.
Mit mehr als 90 Präsentationen, 38 wissenschaftlichen Postern und den vielversprechenden Ergebnissen aus dem Live-Wettbewerb im Museum Industriekultur kürt die Jury des international besetzten Steuerungskommittee der IPIN an diesem Donnerstag, 28. September die Gewinner für das beste Poster, die besten wissenschaftlichen Veröffentlichungen sowie den Gewinner des Wettbewerbs.
Mehr zu Positionserkennung und Vernetzung: https://www.iis.fraunhofer.de/position
Mehr zu IPIN: https://ipin-conference.org/2023/