Geschäftsmodell-Innovation im Einzelhandel

Inspiration und Experimentier-Räume für einen zukunftssicheren Einzelhandel

 

Die Konkurrenz durch den Online-Handel, sich verändernde Innenstädte und ein neues Einkaufsverhalten der Kundschaft: Der stationäre Einzelhandel ist stark von den Auswirkungen der Digitalisierung betroffen. Die COVID-19-Pandemie hat den Druck auf die Branche noch erhöht.

Wie kann der stationäre und mittelständische Einzelhandel darauf adäquat reagieren? Woher sollen die Ideen kommen, die das eigene Geschäftsmodell nachhaltig weiterentwickeln? Da jedes Einzelhandelskonzept mit seinen spezifischen Waren- und Kundengruppen individuell zu bewerten ist, helfen Standardlösungen nur bedingt weiter. Der Einzelhandel muss aktiv mit seinem Geschäftsmodell und Wertversprechen experimentieren. Dafür wiederum braucht es Inspiration und handfeste Unterstützung.

Hier setzt das durch die Günther Rid Stiftung für den bayerischen Einzelhandel geförderte Projekt »Experimentieren im Einzelhandel« an. Darin haben wir durch systematisches Screening von Wettbewerben, Fachzeitschriften und Newslettern und ergänzt durch Interviews eine Datenbank aufgebaut, die innovative, zukunftsweisende Konzepte im Einzelhandel beschreibt und bezüglich der Geschäftsmodell-Veränderungen und der Marktreife auswertet. Entstanden ist eine Inspirationsquelle zu aktuellen Trends (u. a. 24/7-Öffnungszeiten, Self-Checkout, Erlebnis-Orientierung). Als besonders innovativ und erfolgversprechend wurden solche Konzepte bewertet, die mehrere Trends zu stimmigen Gesamtkonzepten kombinieren. Diese Kombination muss aber in der Praxis durch die Einzelhändlerinnen und Einzelhändler selbst erfolgen, damit die Konzepte zum bisherigen Wertversprechen für die Kundinnen und Kunden passen.

Wir haben deshalb zusätzlich gemeinsam mit Innenstadt-Akteurinnen und -Akteuren aus Einzelhandel, Politik und Forschung ein Konzept für eine Innovations-Infrastruktur erarbeitet: Dieses beinhaltet z. B. die Bereitstellung von Flächen zum Experimentieren mit neuen Ideen, die Begleitung bei einer schnellen und pragmatischen Umsetzung sowie die Auswahl geeigneter Technologien und Trendscouting. Michaela Pichlbauer, Vorständin der Rid Stiftung, äußert sich sehr zufrieden: »Wir sind begeistert von dem lösungsorientierten Zusammenwirken zwischen Einzelhandel und Fraunhofer. Durch diese Art des gemeinsamen Experimentierens wird aus der Digitalisierung ein wirklich hilfreiches Instrument zur Lösung realer Probleme im Handel«.

 

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