Im Zeichen der Nachhaltigkeit

Eine global digitalisierte und zugleich ökologisch nachhaltige Welt ist ein zentrales Zukunftsziel, auf das alle gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure gemeinsam hinarbeiten müssen. Mit Klimaschutzmaßnahmen sowie Klimaschutztechnologien in Forschung und Entwicklung leistet das Fraunhofer IIS einen unterstützenden Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz.

Die Fraunhofer-Gesellschaft hat sich ein ambitioniertes Klimaziel gesetzt: Bis zum Jahr 2030 soll der eigene Wissenschaftsbetrieb klimaneutral betrieben werden, spätestens bis 2045 sollen die Emissionen durch Zentrale und Institute auf nahezu null reduziert sein. Dafür wurden an allen Fraunhofer-Einrichtungen über 100 Beauftragte für Klimaneutralität und Nachhaltigkeit benannt. Ihre Aufgabe: eine institutseigene Klimastrategie zu entwickeln und umzusetzen, geeignete Maßnahmen und Strukturen zu initiieren und zu koordinieren. Weiterhin gilt es natürlich kontinuierlich Technologien voranzutreiben, die Industrieunternehmen und Gesellschaft dabei helfen, Nachhaltigkeit umzusetzen.

© Fraunhofer IIS, Peter Roggenthin
Der Fraunhofer-Forschungscampus in Waischenfeld entspricht Niedrigenergiestandards und wurde von regionalen Firmen mit lokalem Holz gebaut

Klimaschutzmaßnahmen am Fraunhofer IIS

Auch das Fraunhofer IIS als größtes Institut der Fraunhofer-Gesellschaft ist aktiv dabei, seinen Wissenschaftsbetrieb hin zu mehr Nachhaltigkeit zu transformieren. Dr. Peter Dittrich, stellv. Institutsleiter am Fraunhofer IIS, ist als Beauftragter dafür zuständig, Nachhaltigkeit im alltäglichen Institutsleben umzusetzen. So sorgte er u. a. für die Installation von Wärmepumpen an drei Standorten des Instituts – Erlangen, Nürnberg und Fürth – und betreibt die Einrichtung von Photovoltaikanlagen. Auch die Neubauten des Fraunhofer IIS stehen im Zeichen der Nachhaltigkeit. So etwa der Fraunhofer-Bau in Waischenfeld: Er entspricht Niedrigenergiestandards, zudem wurde er von regionalen Firmen mit lokalem Holz gebaut. »Das Fraunhofer IIS achtet schon seit langer Zeit darauf, nach dem Silber-Standard des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen zu bauen«, bestätigt Dittrich. 

Nachhaltiges Denken in den beruflichen Alltag zu implementieren, sollte auch von den Mitarbeitenden selbst ausgehen. Eines der Erfolgsmodelle des Fraunhofer IIS liegt daher im partizipativen Energiesparen: Alle Mitarbeitenden wurden gebeten, ihre Ideen zum Energiesparen einzubringen. Gesammelt werden die Vorschläge in einer Handlungsliste in Intranet, die stetig erweitert wird. Auf diese Weise soll deutlich gemacht werden, dass Nachhaltigkeit bei einem selbst beginnt. Schalten beispielsweise alle rund 1200 Mitarbeitenden zum Feierabend ihre Drucker aus, hat das einen großen Impact. Der oder die Einzelne kann nichts ausrichten? 
Von wegen!

© Adobe Stock, Henk Vrieselaar
Um ressourcenschonende Informations- und Kommunikationstechnik kümmert sich beispielsweise das Kompetenzzentrum Green ICT @ FMD

Nachhaltigkeit durch Forschung

Ein Motor für mehr Nachhaltigkeit liegt in den am Fraunhofer IIS entwickelten Technologien. Intelligente digitale Steuerungen von Geräten, Anlagen, Prozessen und Netzen leisten einen wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung und damit zur Reduktion von CO2-Emissionen. Die zunehmende Nutzung von Sensorik, Elektronik und Künstlicher Intelligenz heißt jedoch auch mehr Energieverbrauch. Soll die Mikroelektronik zu merklichen Energieeinsparungen beitragen, muss nicht nur jede Einzelkomponente, sondern das vernetzte Gesamtsystem hinsichtlich seiner Energieeffizienz betrachtet werden. Dies tun wir u. a. bei »Green ICT @ FMD«, einem standortübergreifenden Kompetenzzentrum für eine ressourcenschonende Informations- und Kommunikationstechnik, in dem wir entsprechende Anwendungen weiterentwickeln. Einen gigantischen Sprung nach vorn erlaubt auch der RFicient®-Chip des Fraunhofer IIS, mit dem sich über 99 Prozent des Stroms einsparen lassen (siehe RFicient). Konservativ geschätzt werden in den nächsten Jahren über 50 Millionen IoT-Geräte von dieser neuen, nachhaltigen Technologie profitieren.