Gitterbasierter Phasenkontrast, und insbesondere die darin enthaltene Bildgebung mit Dunkelfeld-Kontrast bieten die einmalige Möglichkeit, mikroskopische Strukturinformation (0.5µm-50µm) in großen Objekten (bis 15cm) zwei- und dreidimensional abzubilden. Anwendungsschwerpunkt ist die Struktur-/ Schadensanalyse an Faserverstärkten Kunststoffen sowie die Prüfung von mikroporösen Bioimplantaten.
Basierend auf dem 2002 erstmals vorgestellten Röntgen Talbot-Interferometer, kann etablierte Technik der Mikro-CT zur Phasenkontrastbildgebung aufgebaut werden. Hierbei kommen mikroskopische Strichgitter zum Einsatz, deren Selbstabbildung durch den Talbot-Effekt beschrieben wird, und die im Interferometer zum Phase-Stepping genutzt werden. Dabei entstehen statt des üblichen Röntgen-Schwächungbilds drei Bilder: 1. das Absorptionsbild, 2. das differentielle Phasenkontrastbild, und 3. das Dunkelfeld-Bild. In Letzterem ist der Visibilitätsverlust, welcher durch Streuung an mikroskopischen Grenzflächen und Teilchen verursacht wird, kodiert. Alle drei Bildkontraste lassen sich sowohl für die 2D Bauteilprüfung als auch für die 3D Mikro-CT nutzen.