Die TALENTA speed-up Teilnehmerin Dr. Astrid Hölzing überführt mit ihrer Gruppe NanoCT-Systeme aktuelle Ergebnisse aus universitärer Forschung und Entwicklung in die materialwissenschaftliche und industrielle Anwendung. TALENTA bietet ihr den Rahmen, sich aktiv mit ihrer Führungsverantwortung als Gruppenleiterin auseinanderzusetzen.
»Ich forsche nicht um des Forschens willen, sondern möchte Erkenntnisse in die Anwendung bringen, damit sie zeitnah genutzt werden«, erklärt Astrid Hölzing, Leitung der Gruppe NanoCT-Systeme am Fraunhofer IIS. »Wir machen im Interesse des Kunden mit hoch- oder höchstauflösender Computertomographie und Röntgenmikroskopie kleinste Strukturen sichtbar. In meiner ersten Woche am Fraunhofer IIS habe ich den Hüftkopfknochen eines Schafs gescannt. Hier haben wir mit den Kollegen von der MRT-Gruppe durch vergleichende Bildgebung in der Stammzellenforschung gearbeitet.« Die Wissenschaftlerin erforscht Materialien und deren Tauglichkeit für bestimmte Zwecke und entwickelt hierfür Verfahren zur Qualitätskontrolle und Schadensanalyse von Werkstoffen und Bauteilkomponenten. Im Fokus stehen dabei Themen wie zuverlässige Mikroelektronik, leistungsfähige und klimafreundliche Energie sowie ressourcenschonende Faserverbundwerkstoffe.
Aktuell arbeitet sie daran, die Vernetzung zahlreicher Fraunhofer-Institute mit dem Forschungszentrum Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY, dem Helmholtz-Zentrum Hereon und dem Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie EMBL zu intensivieren. Für Astrid Hölzings Gruppe NanoCT-Systeme und das Entwicklungszentrum Röntgentechnik bietet das Forschungsinstrument 3D-Röntgenmikroskop PETRA IV großes Synergiepotential und ermöglicht den Transfer von Grundlagenforschung zur Anwendung in der höchstauflösenden Röntgenbildgebung. »Ich sehe enormes Potential durch FuE-Projekte unter Nutzung dieser Infrastruktur unser Wertangebot zu steigern. Im Labor haben wir deutlich weniger Photonen zur Verfügung und können die Eigenschaften des Röntgenlichts am Synchrotron nicht eins zu eins ins Labor übertragen. An dieser Schnittstelle möchte ich wirksam werden und Verfahren entwickeln, die spezifisch an den Bedarf der Kunden angepasst sind.«
Astrid Hölzing wollte schon als Schülerin Wissenschaftlerin werden. Sie sagt: »Ich habe ein intrinsisches Interesse daran herauszufinden, wie Dinge funktionieren, und zu überlegen, wie meine Beobachtungen Nutzen bringen können. Ich kann dabei sehr hartnäckig sein. Ich bin sehr froh, in meinem näheren Umfeld Vorbilder zu haben, die mich dazu inspirieren, meinen Weg als Physikerin eingeschlagen zu haben und kontinuierlich zu beschreiten.«