Eine 3D-CT soll klären, ob die Restaurierung des historischen Stradivari-Cellos erfolgreich war
Restaurierungsarbeiten an Musikinstrumenten sind stets eine Gratwanderung: Der ursprüngliche Klang soll möglichst exakt erhalten bleiben, während die klanggebenden Bauteile zum Großteil aufbereitet oder gar ersetzt werden. Im Falle des »Barjansky«-Cellos war besonderes Feingefühl notwendig, denn das Instrument stammt aus der Manufaktur des legendären Geigenbaumeisters Antonio Stradivari. Es ist nach dem russischen Virtuosen Alexandre Barjansky benannt.
Im Zuge der Aufbereitung galt es, das Innenfutter des über 300 Jahre alten Instruments durch ein neues, von einer numerisch gesteuerten Fräsmaschine hergestelltes Futter zu ersetzen. Um das Ergebnis der Restaurierungsarbeiten zu evaluieren, wandten sich die Eigentümer des kulturhistorisch bedeutsamen Musikinstruments an die Röntgen-Expertinnen und Experten des Fraunhofer-Entwicklungszentrums für Röntgentechnik EZRT.
Mittels hochmoderner 3D-CT wurde der Klangkörper des wertvollen Cellos präzise vermessen, um so die Passgenauigkeit des restaurierten Innenfutters überprüfen zu können.
Als Auftraggeberin ist die ALAGO Art & Strings GmbH sehr zufrieden mit den gewonnenen Erkenntnissen. »Besonders groß war unsere Freude darüber, dass die erwartete Passgenauigkeit des neuen Futters auf Basis der hochaufgelösten CT-Scans bestätigt werden konnte«, sagt Verleger und Stradivari-Experte Jost Thöne.
Die computertomographische Untersuchung am »Barjansky«-Cello erscheint Anfang 2021 als Teil seiner Monographie und einzigartigen Dokumentation über dieses außergewöhnliche Instrument. Und auch der Praxistest nach der Restaurierung hat gezeigt: Das Cello brilliert mit einzigartigem Klang.