In vielen industriellen Branchen wird das Schweißen als eines der grundlegenden Verfahren für das Fügen von Bauteilen verwendet. Die derzeit im Schiffbau eingesetzten Schweißmethoden sind besonders effizient, wenn es darum geht, immer wieder gleichartige und flächige Komponenten vorzufertigen. Doch für die Branche ergeben sich zunehmend neue, komplexe und auch dreidimensionale Aufgabenstellungen im Bereich der Komponentenfertigung, wofür heutige Schweißroboter nicht ausgelegt sind.
Um große Zeitverluste und eine Verteuerung der Herstellung eines Schiffes zu vermeiden, arbeiten wir mit Partnern im Forschungsprojekts KISSS (»KI-basierte Fertigungstechnologie für das autonome Laserschweißen komplexer Schiffstrukturen«) an einem neuen robusten und laserbasierten Schweißprozess. Dieser soll die Grundlage für erhebliche Produktivitäts- und Qualitätssteigerungen in der schiffbaulichen Komponentenfertigung bilden. Um die Komplexität von Anwendungen beherrschbar zu machen, steht die Anwendung von Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) in verschiedenen Phasen der schweißtechnischen Fertigung im Mittelpunkt.
Mithilfe geeigneter KI-Methoden wollen die Projektpartner Ansätze erarbeiten, mit denen die gesamte Planung einer Reihenfolge der durchzuführenden Schweißnähte verbessert werden kann. Zudem sollen sie auch eingesetzt werden, um in einem neuartigen automatisierten Laserschweißprozess durch einen gezielten Wärmeeintrag jede einzelne Schweißnaht optimal zu gestalten. Insgesamt werden so Durchlaufzeiten verkürzt und Fehlerraten reduziert und gleichzeitig wird die Produktqualität verbessert.