Aufgabenstellung: Automatische Polypendetektion in koloskopischen Videos
Darmkrebs ist bei Männern und Frauen die zweithäufigste Krebstodesursache. Jährlich sterben daran in Deutschland ca. 26.000 Menschen. In 90 Prozent dieser Fälle stellen spezielle Darmpolypen die Vorstufen von Darmkrebs dar. Der Gesetzgeber hat deshalb eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung für Patienten ab 55 Jahren in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen. Bei der Darmspiegelung (Koloskopie) wird der Dick- und Enddarm mit einem Endoskop untersucht. Die Effektivität dieser Untersuchung hängt stark von der Erfahrung und Aufmerksamkeit des Arztes ab. Verschiedene Studien belegen, dass zwischen 12 und 24 Prozent der Polypen übersehen werden. Eine unterstützende automatische Polypenerkennung durch bildgebende Verfahren könnte diese Quote entscheidend senken. Die Herausforderung besteht insbesondere darin, kleine Polypen und eingesenkte, flache Neubildungen zu erkennen.