Wenn Simon Zabler von seinen ersten röntgenmikroskopischen Aufnahmen erzählt, gerät er ins Schwärmen – vor allem von den ästhetischen Mustern, die er in Aluminium-Siliziumlegierungen sichtbar machen konnte. Das war vor fast zwanzig Jahren während seiner Masterarbeit in Grenoble. Seitdem hat den Physiker die Faszination für den dreidimensionalen Mikrokosmos nicht losgelassen.
Wer braucht die Mikro-Computertomographie?
Nur wenige Kilometer entfernt von dem physikalischen Institut, in dem Wilhelm Conrad Röntgen 1895 die Röntgenstrahlen entdeckte, liegen die Labors von Simon Zabler und seiner Gruppe – Tür an Tür mit den Räumen des Lehrstuhls für Röntgenmikroskopie der Universität Würzburg, mit dem die Fraunhofer-Forscherinnen und -Forscher eng zusammenarbeiten. Auch heute noch betrachtet Simon Zabler Metalllegierungen mit der Mikro-Computertomographie. Doch das Einsatzgebiet dieser Technologie ist wesentlich breiter. »Die Mikro-CT wird vor allem in der Materialforschung eingesetzt, vor allem zur Untersuchung von Faserverbundwerkstoffen oder Bauteilen aus Guss«, erklärt Zabler. Sogar Eisbohrkerne und Milchschaum hat er schon mit CT begutachtet.