Prototypen für Computertomographie
Doch für welche besonderen Fraunhofer-Projekte werden die Prototypen aus der Werkstatt benötigt? Einer der größten »Kunden« ist das Entwicklungszentrum Röntgentechnik, ein Foschungsbereich des Fraunhofer IIS in Fürth. »Die Prototypen für Fürth machen 60 % unseres Auftragsvolumens aus«, sagt Warter. Als Beispiel nennt er das PolyCT-Verfahren für industrielle Computertomographie.
Maurice Jackson, Technischer Mitarbeiter in der Gruppe Sortier- und Laborsysteme der Abteilung Anwendungsspezifische Methoden und Systeme am Entwicklungszentrum Röntgentechnik EZRT, weiß Bescheid: »Dabei handelt es sich um eine Messgeräteerweiterung, die mit minimalem Aufwand eine Messzeitersparnis von bis zum Faktor drei ermöglicht.« Das gilt auch für anspruchsvolle Prüfaufgaben wie der messtechnischen Analyse von mehreren komplexen Objekten auf einmal. Das System lässt sich für kundenspezifische Fälle anpassen, »mehrere Gruppen von Messobjekten lassen sich einfach austauschen«, so Jackson. Die Herausforderung dabei: die Objekte so gleichmäßig rotieren zu lassen, dass diese möglichst geringe Verluste des Drehwinkels erfahren und dabei keine signifikante Eigenbewegung ausüben. Gut, dass Maurice Jackson langjährige Erfahrung in der Konstruktion von Prototypen mitbringt. Inzwischen wurde die Lizenz der PolyCT an einen Hersteller weiterverkauft.
Exkursion in die Fraunhofer IIS-Werkstatt im Rahmen des Ausstellung »Prototypen - einen Versuch ist es wert« des Deutschen Museums Nürnberg
Am 14. Juni 2023 besuchten Gäste bei einer Exkursion des Deutschen Museums Nürnberg die Werkstatt des Fraunhofer IIS. Werkstattleiter Peter Warter, Maurice Jackson und Gerhard Tischlinger vom Fraunhofer IIS erzählten dabei von ihrer Arbeit mit Protoypen. Eindrücke davon zeigen die Fotos weiter unten. Weitere Informationen gibt es hier.