Ein sehr wichtiges Thema für das Entwicklungszentrum Röntgentechnik. Wie kann die Röntgenkleinwinkelstreuung bei der nachhaltigen Elektromobilität helfen?
Bei der Batterieentwicklung ist die richtige Materialzusammensetzung fundamental für Sicherheit und Leistung. Batterien müssen stabil sein, dürfen sich nicht aufblähen, ihre Kapazität muss über lange Zeit möglichst konstant sein. Wenn beispielsweise die Kapazität zu schnell sinkt, muss man herausfinden, woran das liegt. Auf Nanoebene sind Batterien mit Poren ausgestattet, durch die Elektronen und Ionen von Material zu Material übergehen. Für eine normale Funktionsweise müssen diese Poren offenbleiben. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sind verstopfte Poren ein Grund für die sinkende Kapazität. Wie untersuche ich also, ob das der Fall ist?
Typischerweise werden in der Vorentwicklung einfache Knopfzellen zur Erprobung verwendet. Eine Möglichkeit wäre es nun, die Batterie zu öffnen und mit einem Elektronenmikroskop nachzusehen. Das hat den Nachteil, dass sie dabei nicht nur zerstört wird, sondern durch das Auftrennen die Schichten und Materialstrukturen verändert werden. Zudem wird gleichzeitig immer nur ein kleiner Ausschnitt sichtbar. Bei der Röntgenkleinwinkelstreuung hingegen kann man die Knopfzellen belassen, wie sie sind, und mit einem Vorgang gleich einen größeren Bereich untersuchen. Die Änderung der Porengröße ist dabei mit Röntgenkleinwinkelstreuung zuverlässig messbar. Vor allem aber können durch In-Situ Messungen beim Laden und Entladen Prozesse in der Batterie nachvollzogen werden.
Des Weiteren haben Lithium-Nanopartikel - welche häufig für Batterien verwendet werden - die Tendenz, sich über die Ladezyklen hinweg auszudehnen oder gar sich zu zersetzen. Die Partikelgrößen sollten aber immer möglichst gleichbleiben. Hier machen schon wenige Nanometer einen großen Unterschied. So eine Veränderung ist mit herkömmlichen Methoden leicht zu übersehen. Wir können sie zuverlässig feststellen.