Die Menschheit speichert heute Unmengen von Daten. Reisende laden Bilder von Bergen und Stränden in die Cloud hoch, Sensoren schicken Tausende von Maschinenparametern an Leitzentralen und Internetkaufhäuser versenden täglich Pakete auf Basis von Millionen gespeicherter Kundendaten. Die ungeheuren Datenmengen im weltweiten Computernetz erscheinen wie eine Selbstverständlichkeit, weil sie zu jeder Zeit speicher- und abrufbar sind. Doch ganz so selbstverständlich ist der Umgang mit Daten nicht, sagt Prof. Alexander Martin, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen: »Daten sind ein Rohstoff, und wie beim Verbrauch jedes anderen Rohstoffs erzeugen wir erhebliche Mengen an Kohlendioxid, wenn wir Daten generieren und speichern.« Denn für die Produktion und den Betrieb von Leitungen und großen Serverfarmen wird sehr viel Strom benötigt. Schon eine simple Anfrage in einer Suchmaschine löst eine ganze Kaskade an Aktionen aus, die insgesamt einen Ausstoß von rund 10 Gramm Kohlendioxid verursachen. »Es ist an der Zeit, dass wir lernen, nachhaltig mit den Daten umzugehen – und uns sehr genau überlegen, warum wir Daten erheben und wie wir die Menge reduzieren können.« eResourcing nennt Alexander Martin diese ökonomische und nachhaltige Strategie. Und wie bei fossilen Ressourcen gehört für ihn auch das Recycling zum Konzept. »Wir betreiben heute einen hohen Aufwand, um Daten zu generieren. Daher sollten wir sie möglichst vielseitig und immer wieder neu nutzen.«