Sensorgesteuerte Sortierung für eine Kreislaufführung von Materialien: Die Erkennung von werthaltigem Material auf Leiterplatten ist eines der Themen, das Julija Lucic zum Forschen antreibt. In der Gruppe Sortier- und Laborsysteme am Entwicklungszentrum Röntgentechnik EZRT konzentriert sie sich auf Sortiersysteme zur Materialunterscheidung mithilfe von Röntgentechnik. »Hier wird Mehrenergie-Röntgentechnik eingesetzt, um detailliertere Informationen über die untersuchten Objekte zu erhalten. Wir sortieren vor allem in den Bereichen Recycling, Lebensmittelsicherheit und Bergbau«, erklärt Julija Lucic. Das TALENTA-Programm hat ihr geholfen, ihre Stärken weiterzuentwickeln.
Auch direkt an der Mine kann sensorgestützte Sortierung eingesetzt werden. »Bei der Gewinnung von Kupfer, einem der am meisten genutzten Werkstoffe in unserem alltäglichen Leben, ermöglicht die sensorgestützte Sortierung die frühzeitige Erkennung von Gestein mit minimalem Kupfergehalt, dem sogenannten tauben Gestein. Dadurch kann ein umweltverträglicherer Abbau erfolgen. Das haben wir im Projekt Rewo-Sort erprobt. Durch die sensorgestützte Sortierung wird im Bergbau der Bedarf an Energie und Wasser reduziert, da wertloses taubes Gestein nicht zerkleinert, abtransportiert und prozessiert werden muss«, so Julija Lucic.
Die Wissenschaftlerin im Bereich Röntgentechnik unterstützt die Gruppen des Entwicklungszentrums Röntgentechnik EZRT auch bei der Beantragung von öffentlichen Drittmitteln in nationalen und internationalen Förderprogrammen. Sie spricht mit spürbarer Begeisterung: »Die Beantragung von Fördermitteln erfordert viel Kommunikation und einen guten Überblick über die Tätigkeiten in der Gruppe und auch im Bereich EZRT – das liegt mir. Beim Filtern der Bekanntmachungen stellt sich zunächst die Frage: Was können wir hier beitragen? Danach wird eine Idee ausgearbeitet und entsprechende Partner aus Industrie und Forschung für das Vorhaben akquiriert. Während des gesamten Prozesses ist eine Abstimmung mit den jeweiligen Projektträgern essenziell für die erfolgreiche Antragstellung. Ich bilde dabei so etwas wie die Schnittstelle zwischen den Projektpartnern und dem EZRT zum Projektträger. Diese Aufgabe ist vielseitig und erfordert sowohl technisches Verständnis als auch die Fähigkeit, Expertise und Wissen aus verschiedenen Disziplinen zusammenzufügen und miteinander zu verknüpfen.«