Realistische virtuelle Umgebungen machen die Optimierung von Experimenten in vielen Wissenschaftsbereichen möglich.
In den letzten Jahren wurden beträchtliche Fortschritte beim Verständnis auditiver kognitiver Prozesse und Fähigkeiten erzielt. Dabei kamen in Experimenten einfache virtuelle Umgebungen zum Einsatz. Diese sind zwar gut kontrollierbar, aber oft unrealistisch. Viele Einschränkungen früherer Laborumgebungen können von interaktiven virtuellen Umgebungen, sogenannten Interactive Virtual Environments (IVEs), überwunden werden. Doch wie bewertet man die Qualität von IVEs und welche Referenzgrößen sind hierfür relevant?
Dieser Frage geht nun das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt »Quality of Experience Evaluation of Interactive Virtual Environments with Audiovisual Scenes« (QoEVAVE) nach. Das Projekt basiert auf Erkenntnissen der »Quality of Experience (QoE)«-Forschung und erweitert diese um Ansätze aus dem VR-Bereich, um den ersten umfassenden QoE-Rahmen für IVEs zu entwickeln. Das Ziel ist eine integrierte Sicht auf die Wahrnehmung der IVE-Qualität als kognitiven Prozess und auf die kognitive Belastung bei bestimmten Aufgaben als Merkmal für die Qualität eines IVE.
Prof. Dr. Emanuël Habets, Abteilungsleiter am Fraunhofer IIS und Professor an den International Audio Laboratories (AudioLabs) Erlangen, sowie Prof. Dr. Alexander Raake von der TU Ilmenau leiten die Forschung im QoEVAVE-Projekt. Gemeinsam erarbeiten und testen ihre Teams in einem mehrstufigen Prozess eine Methode, mit der die Qualität der IVE evaluiert werden kann.